Völklingens Rat fordert Auskunft über Carling-Erweiterungspläne

Völklingen · Der Völklinger Stadtrat will genau wissen, welche Erweiterungen die Firma Total auf der Carlinger Chemieplattform plant – mit kompletten Unterlagen auf Deutsch. Und er will mehr Zeit, um dazu Stellung zu nehmen.

Der Völklinger Stadtrat hat am Donnerstagabend in einer einstimmig beschlossenen Resolution eine Verlängerung der Einwendungsfrist gegen den geplanten Neubau einer Produktionsanlage von C-4-Harzen auf der Chemieplatttform Carling gefordert. Neuer Termin solle der 15. September sein. Zudem müssten weitere wichtige Unterlagen, insbesondere die Risikoanalyse, in deutscher Sprache zur Verfügung gestellt werden. Die Aussagen zur Wasserbelastung über die Merle müssten präzisiert werden. Zudem müssten schon jetzt alle vorhandenen Unterlagen über die gesamten künftigen Absichten in Carling zur Verfügung gestellt werden. Für den Fall, dass die Fristverlängerung nicht gewährt werde, werde der Völklinger Oberbürgermeister aufgefordert, spätestens bis 29. Juli Einwendungen in dem Genehmigungsverfahren zu erheben. Hier sollten die Bedenken einfließen, die am Mittwoch bei der Bürgerversammmlung in der Rosseltalhalle vorgetragen worden seien, beschloss der Rat weiter.

Im nicht öffentlichen Teil der Sitzung hatten Vertreter der Firma Total über das geplante Vorhaben informiert und Fragen beantwortet. Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ), der die Sitzung leitete, beschrieb am Freitag auf SZ-Nachfrage die Diskussion als "sachlich, kultiviert und sehr informativ". In der "hochkarätig" besetzten Runde - Christophe Gerondeau, Direktor der Chemieplattform, war mit Mitarbeitern zu Gast, dazu der französische Generalkonsul Frédéric Joureau und Roland Krämer , Staatssekretär im saarländischen Umweltministerium - "haben wir mehr Information erhalten, als französische Kommunen kriegen". Bei der Kommunikation gebe es "deutliche Verbesserungen im Vergleich zu 2011". Dazu, sagt Bintz, habe der saarländische Umweltminister Reinhold Jost (SPD ) enorm beigetragen.

In der Sache habe es strittige Punkte gegeben, etwa bei der Abwasserbelastung der Merle. Die Stadt werde vor Ablauf der jetzigen Frist eine Stellungnahme einreichen, in die auch "Statements" einzelner Ratsmitglieder einfließen sollen. Dass die Rats-Information ohne Öffentlichkeit stattfand, gehe auf den ausdrücklichen Wunsch der Total-Vertreter zurück, sagte Bintz. Dem habe die Stadt als Gastgeberin Rechnung getragen.

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