Die Exemplare Nummer eins und zwei gingen am Donnerstagabend in der Kulturhalle Wehrden an Peter Schweda, Arbeitsdirektor, und Stephan Ahr, Betriebsratsvorsitzender bei Saarstahl. Wirtschaftskreis-Vorsitzender Hans Agostini ("auch unser Herz ist aus Stahl ") hatte den saarländischen Stahlarbeitern schon zuvor volle Unterstützung zugesichert. "Wir sind darauf angewiesen, schnell einen sicheren Hafen zu finden", bekräftigte Schweda in Anlehnung an die Leuchtturm-Symbolik.

Wer viel tut, muss nicht unbedingt viel sagen. Kurz und knapp ging die Preisübergabe an die Firma Bürologistik Scherer über die Bühne. "Ich freue mich, dass wir als kleines Handelhaus in Völklingen diese Auszeichnung bekommen", sagte Inhaber Berthold Scherer. Bei so viel Untertreibung konnte auch das Publikum nur schmunzeln.

Und bei solchen Mitarbeitern kann auch Heinfried Hermann, Inhaber von Elektro Hermann, mal getrost in Urlaub fahren. Bastian Michels und Birgit Bruns nahmen für ihn den Leuchtturm entgegen. Birgit Bruns erläuterte, was die Firma, seit fast 60 Jahren in der Moltkestraße, heute mit ihren zehn Fachkräften bewegt.

Die aktuellen Strahlemännner und -frauen ergänzen nun die Völklinger Leuchtturm-Liste. Im Saal sah man auch bereits früher zum Leuchtturm ernannte Persönlichkeiten wie Dr. Matthias Kern, den Initiator des neuen Orthopädiezentrums in der Poststraße. Agostini hatte in seiner Rede erläutert, wie es es in dieser Straße wegen der Verlegung der Busse zwickt. Ehrenvoll zu erwähnen gab es Mitstreiter im Wirtschaftskreis wie Christian Duchene, der die Organisation der verkaufsoffenen Sonntage übernommen hat. Mit weit über 300 Teilnehmern war der jüngste Oldtimerkorso laut Agostini der bisher größte Knaller. Impressionen von diesem Korso mit Schätzchen aus Chrom und Stahl , daneben hübsch frisierte junge Damen, wurden als Zugabe zu den Reden auf einer großen Videoleinwand eingeblendet.

Dort hatte zuvor ein Image-Film für Völklingen seine Premiere erlebt. Der einheimische Produzent Paul-Richard Frank zeigt hier in rund zehn Minuten die schönsten Seiten seiner Stadt, unterlegt mit einer schwungvollen Musik, die manche an die herzergreifende Fernsehserie "Black Beauty" erinnert. Ansonsten war an diesem Abend sozusagen alles hausgemacht. Der Blumenschmuck im Saal kam von Heinz Rupp. Feinkost-Metzger Eric Hachenthal sorgte für leckere Häppchen. Und die Wehrdener Feuerwehr war diesmal im Einsatz, um den Durst der weit über 200 Gäste zu löschen. Seit Michael Böddeker im Oktober 2015 die Führung der Völklinger Stadtwerke , damals tief in der Krise, übernommen hat, kämpft er um jeden Fußbreit Boden. Er nutzte nun auch den Neujahrsempfang des Wirtschaftskreises, um für das Schnelle-Internet-Angebot seines Unternehmens zu werben. Prospekten, die im Saal verteilt wurden, war auch gleich die Rückantwortskarte beigefügt. Die Stadtwerke , so Böddeker, hätten einen harten Veränderungskurs hinter sich, aber sie hätten dank der Treue ihrer Kunden überlebt. Böddeker schloss seine Charme-Offensive am Rednerpult mit den Worten: "Bleiben Sie uns gewogen!"

In ähnlichen Sinne appellierte Wirtschaftskreis-Vorsitzender Hans Agostini an die Politiker im Saal, darunter auch Regionalverbandsdirektor Peter Gillo : "Entscheiden Sie im Zweifel für die Wirtschaft!" Agostini sprach hier auch den gegenwärtigen Konflikt um Busse in der Poststraße an.

Licht am Horizont erblickt man nicht nur bei den Stadtwerken. "Gott sei Dank haben wr es geschaft, dass wir dem Kaufhof-Viertel zu Leibe rücken können", sagte Oberbürgermeister Klaus Lorig . Er verschwieg in seiner Rede allerdings nicht das dicke Problem mit dem teuren Sanierungsfall Neues Rathaus. Lorig sprach sich dafür aus, auch in Zeiten der Haushaltssanierung einen bestimmten Prozentsatz für die Kultur zu reservieren. Nach dem kürzungsbedingten Ausfall im vergangenen Jahr werde das Völklinger Saarfest nun 2017 wieder stattfinden.