Völklinger Stadtrat tagt mit vollem Programm Kampfansage an den Straßenlärm

Völklingen · Straßenlärm nervt viele Völklinger. Als besondere Problemzonen haben sich die Autobahn und die Bundesstraße 51 herausgestellt.

 Unter Dauerbelastung durch Verkehr und Lärm leiden auch die Anwohner der Ludweiler Straße in Geislautern.

Unter Dauerbelastung durch Verkehr und Lärm leiden auch die Anwohner der Ludweiler Straße in Geislautern.

Foto: BeckerBredel

 Der Völklinger Stadtrat tagt am Donnerstag, 22. Juni, mit einem vollen Programm. Ab 17 Uhr im Großen Saal des Neuen Rathauses beschäftigen sich die Ratsmitglieder zunächst mit dem Lärm-Aktionsplan. Die Initiative hierzu kommt von ganz oben, nämlich vom Europa-Parlament. Es hat mit einer Richtlinie bereits im Jahr 2002 alle Kommunen dazu verpflichtet, Lärmprobleme anzugehen. Phase 1, die Bestandsaufnahme, hat in Völklingen bereits stattgefunden. Als besonders kritisch haben sich die Autobahn A 620, die Bundesstraße 51 und die Landstraßen 136, 163, 164, 165, 271 und 287 erwiesen, sofern sie durch Ortslagen führen.

Nun geht es um Stufe 2, die konkrete Planung von lärmmindernden Maßnahmen. Ein Ingenieurbüro hat  unter Federführung von Prof. Kerstin Giering (Umwelt-Campus Birkenfeld) einen Katalog entwickelt, der nun im Stadtrat zur Debatte steht. Die Palette ist äußerst umfangreich. Sie beginnt mit Geschwindigkeitsbeschränkungen und setzt sich fort mit weitaus kostspieligeren Maßnahmen, etwa dem so genannten Flüsterasphalt. Lärmschutzwände oder auch Lärmschutzfenster  gelten als Zusatzmöglichkeiten bzw. Alternativen. Entlastung versprechen sich die Experten auch von einem Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und des Fuß- und Radwegenetzes. Wenn der Stadtrat Ja sagt, wird diese Aktionsplanung in die Phase der Bürgerbeteiligung gehen.

Maßnahmen, die die Stadt Geld kosten, dürften allerdings nur sehr langsam zu verwirklichen sein. Angesichts eines Schuldenstandes von rund 100 Millionen Euro legt Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) dem Stadtrat nun am Donnerstag seinen Haushaltsentwurf für 2017 und 2018 vor. In beiden Jahren ist mit einer Zunahme des Defizits um jeweils rund 15 Millionen Euro zu rechnen. Als richtig dicke Brocken werden im Haushalt unter anderem der Neubau der Evangelischen Kindertagesstätte Rheinstraße (rund 2,8 Millionen Euro), die Sanierung der zweiten Ebene der City-Tiefgarage   (700 000 Euro) und die Sanierung der Elektrotechnik im Neuen Rathaus (200 000 Euro) eingestellt.

Ein weiterer Schwerpunkt am Donnerstagabend sind Bebauungspläne. Während der für die „Neue Mitte“ im bergbaugeschädigten Fürstenhausen bereits breite Zustimmung gefunden hat, kämpft eine Anwohnerinitiative hartnäckig gegen das Projekt „Wohnen am Bürgerpark“ in der Innenstadt. Der Stadtrat wird aber nun voraussichtlich zustimmen.

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