Heimatkundlicher Verein wahrt Erinnerung Neue alte Straßenschilder für Lauterbach

Völklingen · Der Heimatkundliche Verein bewahrt ehemalige Straßennamen vor dem Vergessen.

 Gerhard Scherschel, Alois Festor und Gaston Berndt (von links) mit dem alten Lauterbacher Straßennamen „In da Schnaddagass“ – heute ein Teil der Köhlerstraße – auf einem neuen Schild.

Gerhard Scherschel, Alois Festor und Gaston Berndt (von links) mit dem alten Lauterbacher Straßennamen „In da Schnaddagass“ – heute ein Teil der Köhlerstraße – auf einem neuen Schild.

Foto: Heimatkundlicher Verein Lauterbach

Es ist vollbracht: Im Sommer berichteten wir darüber, dass der Heimatkundliche Verein Lauterbach in dem Völklinger Stadtteil alte Straßennamen vor dem Vergessen bewahren und zusätzlich zu den heutigen Namen auf Hinweisschildern anbringen wollte. Nun vermeldet der Vereinsvorsitzende Gerhard Scherschel auch im Namen seiner Vorstandskollegen Alois Festor und Berndt Gaston: „Endlich haben wir es geschafft, das Projekt ‚Alte Straßennamen‘ neu zu beleben, und zwar mit ‚In da Schnaddagass‘, ‚Deltwies‘, ‚In da Brigg‘ und ‚Uffem Geißehof‘.“ Die Schilder seien „gut sichtbar auf Emaille mit blauem Grund und auf Blech mit altem Schrifttypen, sie wurden von einer Spezialfirma hergestellt.“ Die „Schnaddagass“ ist heute Teil der Köhlerstraße, die in der Ortsmitte in Richtung Karlsbrunn abzweigt. Der alte Name „Schnaddagass“, abgeleitet vom Wort „Schnattern“, war wohl etwas despektierlich, denn er entstand, weil es in der Nähe einen Waschbrunnen gab, „wo sich Frauen zum Waschen trafen und sich über Gott und die Welt unterhielten“, so der Vereinsvorsitzende. Der weist aber auch auf eine andere Meinung zur Entstehung des Namens hin: Andere verstünden unter „Schnatter“ eine „Schnitte“, in diesem Fall gemeint als Einschnitt der Straße in Richtung Karlsbrunn. Der Name „Deltwies“, bis heute noch in Gebrauch, weise als Weg in ein Tal „auf Delle“ hin. „In da Brigg“ verweist auf den alten Spittler Weg mit Übergang über den Lauterbach, wo einst ein Bergmannspfad begann. „Uffem Geißehof“ – heute wie „Deltwies“ Teil der Hauptstraße – hatte diesen Namen, weil es dort, im oberen Bereich der Straße zur Grenze hin einen Ziegenhof, also einen Hof mit Geißen gab. Die Gesamtkosten für das Projekt konnten durch Eigenleistungen und Spenden gedeckt werden.

Weitere Infos per E-Mail an Gerhard Scherschel, gscherschel@t-online.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort