Mühlgewannschule als Alternative Grundschule Bergstraße unter ein Dach?

Völklingen · Die Schule Bergstraße, bisher auf zwei Standorte zersplittert, gehört unter ein Dach. Zu dieser Ansicht kamen führende Völklinger SPD-Politiker nach einem Ortstermin.

 Die Grundschule, hier der Standort in der Bergstraße, hat zu Beginn dieses Schuljahres über 90 Abc-Schützen neu aufgenommen.Wegen der Raumnot wurde hier bereits ein früherer Luftschutzkeller umfunktioniert.

Die Grundschule, hier der Standort in der Bergstraße, hat zu Beginn dieses Schuljahres über 90 Abc-Schützen neu aufgenommen.Wegen der Raumnot wurde hier bereits ein früherer Luftschutzkeller umfunktioniert.

Foto: Bernhard Geber

Die Grundschule Bergstraße, bisher aufgeteilt in die Standorte Bergstraße und Röchlinghöhe, wolle unter ein Dach. Alle Klassen an einem gemeinsamen Standort zu unterrichten, sei der größte Wunsch von Schulleitung und Kollegium. Dies haben Völklinger SPD-Poltiker bei einem Besuch in der Schule festgestellt. Mit dabei waren die Stadtratsmitglieder Christof Schmidt, Brunhilde Folz und Werner Michaltzik aus der Innenstadt und auch Stadtratsfraktionschef Erik Kuhn. Werner Michaltzik hielt anschließend in einer Pressemitteilung fest, man habe viele einleuchtende Argumente für diesen Wunsch gehört.

So seien derzeit gemeinsame Veranstaltungen unmöglich. Der Empfang der Schulneulinge oder die Verabschiedung der Viertklässler fänden zum Bedauern von Eltern, Schulkindern und Lehrerschaft aus organisatorischen und räumlichen Gründen getrennt statt.

Für jedes neue Schuljahr zögen vier Klassen von der Bergstraße  auf die Röchlinghöhe um. Der Transport der Unterrichtsmaterialien und der Lehrerunterlagen habe in Kubikmetern die Dimension eines Wohnungsumzuges und sei ohne großen privaten Freizeit- und Materialeinsatz der Lehrer gar nicht zu leisten.

Zu den Alltagsproblemen zählten fehlender Internetanschluss, schlechte Telefonanbindung, bürokratische Hürden bei der Schulbuchausleihe und immer wieder der mangelnde Platz. Die Kommunikation untereinander sei aufgrund mangelnder Infrastruktur nur durch private Handys möglich.

Ein großes, allseits bekanntes Problem stelle der notwendige Transport der Kinder  zwischen den zwei Standorten mit Linienbussen dar. Die Busse seien mit Schülern proppenvoll gestopft, von denen nur zirka ein Drittel sitzen könne. Konflikte seien programmiert und ein tägliches Ärgernis, dessen  Bereinigung stetig die erste Unterrichtseinheit beeinträchtige. Unter solchen Bedingungen könne kein Wir-Gefühl entstehen.

Die Grundschule Bergstraße/Röchlinghöhe sei eine von zwölf Schwerpunktschulen im Saarland, die am Programm des Bildungsministeriums „Schulen stark machen“ teilnähmen. An diesen Schulen solle die Sprachkompetenz der vielen Kinder aus unterschiedlichen Nationen verbessert werden. Das erste und nicht kleinste Hindernis bei diesem Programm sei die Verzettelung auf zwei Standorte.

In dem Gespräch, so Michaltzik,  sei immer wieder auf die seit Jahren leer stehende Mühlgewannschule verwiesen worden. Dort stehe ausreichend Platz zur Verfügung. Davon habe sich die Schulleitung im März zusammen mit dem Stadtratsausschuss für Kinder, Jugend, Senioren und Soziales überzeugen können.

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) hatte gegen Ende seiner Amtszeit nur die Kosten für eine Umwandlung der Mühlgewannschule in ein Sozialzentrum ermitteln lassen. Nun werden im Rathaus mit Hilfe eines neuen Gutachtens die Kosten einer Neubelebung als Schule ermittelt. Erik Kuhn, SPD-Fraktionschef im Stadtrat, und  SPD-Schulfachmann Franz Haselmann verwiesen hier auf die hohen  Auflagen des Denkmalschutzes und Brandschutzes.

 Die ehemalige Mühlgewannschule in Völklingen soll zur Entlastung anderer Schulen wieder genutzt werden. Dies hatte der SPD-Ortsverein Innenstadt bereits im September 2017 angeregt.

Die ehemalige Mühlgewannschule in Völklingen soll zur Entlastung anderer Schulen wieder genutzt werden. Dies hatte der SPD-Ortsverein Innenstadt bereits im September 2017 angeregt.

Foto: BeckerBredel

Allerdings gelte es, hier die ständig notwendigen Reparatur- und Umbauarbeiten an den beiden bisherigen Standorten, den problematischen Bustransport und die Erleichterungen bei der Organisation dagegen zu rechnen. Michaltzik: „Nach Aussagen der Lehrer ist der Zugewinn an pädagogischen Möglichkeiten gänzlich unbezahlbar.“

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