Gedenken an die NS-Opfer Aktionsbündnis putzt Stolpersteine

Völklingen · Gemeinsamer Rundgang in Völklinger Innenstadt startet am 10. November.

 Der Stolperstein zum Gedenken an Fredi Wiedersporn in Wehrden. Der junge Mann war Opfer des Euthanasie-Programms geworden.

Der Stolperstein zum Gedenken an Fredi Wiedersporn in Wehrden. Der junge Mann war Opfer des Euthanasie-Programms geworden.

Foto: BeckerBredel

Das Völklinger Aktionsbündnis putzt am Samstag, 10. November, die Stolpersteine in der Stadt, die an Opfer des NS-Regimes erinnern. Anlass ist die so genannte Reichspogromnacht, die sich in diesem Jahr zum 80. Mal jährt.

Damals, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, fanden im Deutschen Reich die ersten groß angelegten Ausschreitungen von Schlägertrupps des NS-Regimes gegen jüdische Mitbürger statt. Die Ausschreitungen dauerten rund vier Tage. Insgesamt wurden etwa 400 Menschen ermordet oder in den Selbstmord getrieben. Über 1400 Synagogen, tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört.

Im Saarland brannten die Synagogen, und auch in Völklingen wurden jüdische Mitbürger und Mitbürgerinnen Opfer der Schlägertrupps des NS-Regimes. Bekanntestes Beispiel ist der Luisenthaler Kinderarzt Dr. Rudolf Fromm. Ihr Leid soll nicht vergessen werden. Deshalb führt das Aktionsbündnis Stolpersteine eine Stolpersteine-Putzaktion durch. Diese wird unterstützt von Schülerinnen und Schülern des Albert-Einstein-Gymnasiums, die zusammen mit ihrem Lehrer Reimund Franz den Stolperstein des ehemaligen Schülers Fritz Lieser wieder zum Glänzen bringen. Die Stolpersteine in Lauterbach werden vom SPD-Ortsverein geputzt.

In der Innenstadt treffen sich die Mitglieder des Aktionsbündnisses am 10. November um 15 Uhr vor dem Café Valz in der Gatterstraße 13 zur Putzaktion. Interessierte sind herzlich eingeladen, den Rundgang zu den Stolpersteinen zu begleiten und dabei mehr über Leben und Schicksal der Opfer zu erfahren. Vor jedem Stein wird eine Rose niedergelegt und eine Kerze entzündet.

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