Völkerverständigung Schüler-Projekt auf dem Schweizerberg

VÖLKLINGEN · In Ludweiler entsteht ein Ort der deutsch-französischen Freundschaft.

 Spatenstich in Völklingen-Ludweiler: Auf dem Schweizerberg, wo schon mal ein Denkmal stand, entsteht ein neues Denkmal zur Völkerverständigung. Von links im Bild: Ortsvorsteher Andreas Willems, Oberbürgermeisterin Christiane Blatt, Jörg Dreistadt (Vorsitzender LAG Warndt-Saargau), Bürgermeister Christof Sellen und die ehemaligen Schülerinnen Zoe Duchêne, Laura Bier und Gamze Bulut mit Lehrer Stephan Grimm

Spatenstich in Völklingen-Ludweiler: Auf dem Schweizerberg, wo schon mal ein Denkmal stand, entsteht ein neues Denkmal zur Völkerverständigung. Von links im Bild: Ortsvorsteher Andreas Willems, Oberbürgermeisterin Christiane Blatt, Jörg Dreistadt (Vorsitzender LAG Warndt-Saargau), Bürgermeister Christof Sellen und die ehemaligen Schülerinnen Zoe Duchêne, Laura Bier und Gamze Bulut mit Lehrer Stephan Grimm

Foto: BeckerBredel

Auf dem Schweizerberg im Völklinger Stadtteil Ludweiler entsteht ein Ort der deutsch-französischen Freundschaft. Am Montagnachmittag hatte die Stadt Völklingen zum symbolischen ersten Spatenstich eingeladen. „Eine wunderbare Idee, ein wunderbares Projekt“, sagte Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD) bei der Begrüßung. Schüler der Ludweiler Graf-Ludwig-Gemeinschaftsschule im Warndt hatten die Idee, das Areal rund um das zerstörte Warndt-Denkmal aufzuwerten.

Bereits 2019 hatten die damaligen Elftklässler den Wettbewerb „Förderturm der Ideen“ der RAG-Stiftung gewonnen und ein Preisgeld von 50 000 Euro eingestrichen. Lehrer Stefan Grimm stand den jungen Leuten mit Rat und Tat zur Seite, Ludweilers Ortsvorsteher Andreas Willems (SPD) unterstützte die angehenden Abiturienten ebenfalls.

Die Jugendlichen der Arbeitsgruppe „Die Denk-Maler“ brachten nicht nur ihre Ideen ein, sondern packten auch mit an. Bei einigen Arbeitseinsätzen entfernten sie Gestrüpp, legten Treppenstufen frei, sammelten Müll. Nun übernehmen die Profi-Handwerker der Saarbrücker Firma „Kempf Außenanlagen“. Mitte bis Ende Juli sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, erläuterte Bauleiter Siegfried Hönig.

Der alte Denkmalsockel wird restauriert, eine Gedenktafel erinnert künftig an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Die Firma legt auch einen Spielplatz und einen Weg zum benachbarten Naturfreundehaus an, pflanzt Hibiskussträucher und stellt Wellenbänke auf. Da in der Umgebung des Schweizerbergs häufig Wildschweinschäden auftreten, wird das Gelände eingezäunt.

Sie seien froh, dass es endlich losgeht, sagten die ehemaligen Schülerinnen Gamze Bulut, Zoe Duchêne und Laura Bier. Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon im August 2021 beginnen und noch vor dem vergangenen Winter abgeschlossen sein. „Zusätzliche Abstimmungen im Zuge der Genehmigungsplanung sowie der Erstellung des Leistungsverzeichnisses als Grundlage für die Ausschreibung“ seien der Grund für die Verzögerung gewesen, hatte die Stadtverwaltung im Oktober 2021 auf SZ-Anfrage mitgeteilt. Ein weiteres Problem: Die allgemeinen Preissteigerungen im Baugewerbe führten zu einer Verteuerung des Projektes. Eine Mittelerhöhung musste beantragt und vom Ministerium bewilligt werden. Die Kosten stiegen von zunächst geplanten 230 700 Euro auf jetzt 286 000 Euro. 75 Prozent der Kosten werden durch einen Zuschuss aus dem Leader-Programm der Europäischen Union gedeckt. Auch ein Teil des Schüler-Preisgeldes fließt in das Vorhaben, den Rest übernimmt die Stadt.

Ursprünglich erinnerte das Denkmal an die 234 Gefallenen aus den sieben Warndt-Gemeinden im Ersten Weltkrieg. 1935 wurde es eingeweiht. Weil die Nazis das Mahnmal für ihre Zwecke missbraucht hatten, wurde es 1947 zerstört. Nun entsteht dort ein Ort der Begegnung. Eine „sprechende“ Informationssäule, die am alten Denkmalsockel aufgestellt wird, steht zurzeit noch in der Graf-Ludwig-Gemeinschaftsschule im Warndt. Besprochen wurde sie von den Schülern. Die Texte zur Geschichte informieren in deutscher, französischer und englischer Sprache. Die 4000 Euro teure Säule wurde als eigenes kleines Projekt angemeldet. Mittel aus dem sogenannten Regionalbudget deckten 80 Prozent der Kosten, 20 Prozent wurden durch das Schüler-Preisgeld finanziert.

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