Viele wollen die Kirche behalten

Völklingen. Es gärt bei den evangelischen Christen der Auferstehungskirchengemeinde in Wehrden und Geislautern. Betroffen sind rund 1200 Menschen, während in Fürstenhausen weitere 600 Christen der Auferstehungskirchengemeinde angehören

 Sie wehren sich gegen den Verkauf des Kirchengebäudes: Rosemarie Brück, Walter Lanzloth, Alfred Metz, Hanne Kaufmann, Brigitte Ostien, Horst Kuder (hinten, von links), Edeltrud Mielich, Kriemhilde Biehl (vorne, von links). Foto: Horst Lange

Sie wehren sich gegen den Verkauf des Kirchengebäudes: Rosemarie Brück, Walter Lanzloth, Alfred Metz, Hanne Kaufmann, Brigitte Ostien, Horst Kuder (hinten, von links), Edeltrud Mielich, Kriemhilde Biehl (vorne, von links). Foto: Horst Lange

Völklingen. Es gärt bei den evangelischen Christen der Auferstehungskirchengemeinde in Wehrden und Geislautern. Betroffen sind rund 1200 Menschen, während in Fürstenhausen weitere 600 Christen der Auferstehungskirchengemeinde angehören. Anlass für den Unmut ist ein Bericht in der Saarbrücker Zeitung von Anfang Januar, in dem zu lesen stand, dass die 1954 geweihte evangelische Auferstehungskirche Wehrden-Geislautern, direkt an der Ludweiler Straße gelegen, verkauft werden soll. Finanzielle Gründe sind es, so Pfarrerin Inge Wiehle, die dies notwendig machen, weil das große Gebäude mit angeschlossenem Pfarrsaal im Untergeschoss finanziell nicht zu halten sei. Diskutiert werden soll dieses Vorhaben in der Gemeindeversammlung am Sonntag, 21. Februar, um 11.30 Uhr in den Gemeinderäumen der Kirche nach dem vorhergehenden Gottesdienst der Auferstehungskirche. Unverständnis für die Verkaufspläne äußerten der Männerkreis der evangelischen Auferstehungsgemeinde mit Horst Kuder, die Evangelische Frauenhilfe mit Hanne Kaufmann, die Sprecherin der Bezirksfrauen, Edeltrud Mielich, die Gymnastikgruppe und das Café Gemeindesaal mit Kriemhilde Biehl als Sprecherin und Rosemarie Meier für den Frauenchor. Diese Gruppen der Gemeinde fühlten sich durch die Verkaufspläne übergangen, waren sie doch der Meinung, dass vor solch weittragenden Entscheidungen zumindest eine gesonderte Gemeindeversammlung für den Pfarrbezirk Wehrden/ Geislautern hätte einberufen werden müssen. Seit der öffentlichen Bekanntmachung künden ausgehängte Plakate in Wehrden und Geislautern vom Zorn der betroffenen Bürger. Gestartet wurde ebenfalls eine Unterschriftenaktion für den Erhalt der Kirche, wo bereits über 350 Bürger ihre Solidarität bekundeten. Lösungsmöglichkeiten vor einem Verkauf wären, so die Verfechter eines Fortbestandes der Kirche, Kostensenkungen, Mitnutzungen, Vermietungen oder Pacht. Alle Gruppen der Auferstehungskirchengemeinde müssten in eine derart weit reichende Entscheidung einbezogen werden. Dabei seien die strukturellen Veränderungen und der ökonomische Druck auf die Warndtgemeinden durchaus bekannt, aber der Verkauf der Kirche sei mehr als ein ökonomischer Akt. "Eine Kirche hat einen symbolischen und zeitgeschichtlichen Wert - Kirchen sind der Stein gewordene Hinweis auf Gott", plädiert Horst Kuder für den Erhalt. Ein Kirchenverkauf sei eine irreversible Entscheidung, die nicht nach aktuellen, kurzfristigen und ausschließlich ökonomischen Gesichtpunkten erfolgen dürfe. Auf Grund des künstlerischen Wertes der Kirche könnten Förderanträge an die Denkmalpflege gestellt werden. Nach Meinung mehrerer ehemaliger Mitglieder des Bauausschusses sei die Bausubstanz der Kirche gut, so dass größere Erhaltungsmaßnahmen in den kommenden Jahren nicht anstünden. Was die Substanzerhaltungsrücklage anginge, könnte die Gemeinde eine teilweise Suspendierung bei der Rheinischen Landeskirche beantragen oder Baugrundstücke, die sie besitzt beziehungsweise bei der bevorstehenden Erschließung des Baugebietes Hirzeck in Geislautern erhält, dafür verkaufen. "Kirchen sind der Stein gewordene Hinweis auf Gott."Kritiker Horst Kuder

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