Verlängerung ist bisher noch kein Thema

Völklingen · Die Sanierung des Saarbrücker Ludwigs parkstadions läuft derzeit ganz und gar nicht nach Plan. Der 1. FC Saarbrücken trägt seine Heimspiele seit 2016 in Völklingen aus. Wie geht es da weiter?

 Diese Schlagzeile würden viele Fans des 1. FC Saarbrücken gerne bald lesen – sie ist aber vom 3. August 1953. Foto: Robby Lorenz

Diese Schlagzeile würden viele Fans des 1. FC Saarbrücken gerne bald lesen – sie ist aber vom 3. August 1953. Foto: Robby Lorenz

Foto: Robby Lorenz

Die CDU-Fraktion im Völklinger Stadtrat will es exakt wissen. Ende voriger Woche hat sie - wie bereits kurz gemeldet - eine Anfrage an die Stadtverwaltung gerichtet. Darin erkundigt sie sich, wie es weitergeht mit dem Hermann-Neuberger-Stadion, das sich seit 2016 zwei Fußballvereine teilen (müssen): der SV Röchling Völklingen, dort zu Hause, und der 1. FC Saarbrücken. Seit im Saarbrücker Ludwigsparkstadion Bauarbeiten begonnen haben, finden Heimspiele des FCS in Völklingen statt. 2018 sollte der Ludwigspark fertig und die Völklinger Doppelbelegung zu Ende sein. Doch nun verzögert sich die Saarbrücker Baumaßnahme.

Reden die Stadt Völklingen und der FCS über eine Mietvertrags-Verlängerung?, fragt die CDU. Und: "Wie ist der Sachstand hinsichtlich des seinerzeit vertraglich geregelten Baus einer Flutlichtanlage?" Und: Welche (Finanz-)Überlegungen stellt man im Rathaus an, falls der FCS länger als geplant in der Hüttenstadt spielen will?

Finanzen interessieren die CDU auch sonst. Bei FCS-Spielen muss das Ordnungsamt die Parksituation regeln, und FCS-Fans haben diesen oder jenen Schaden verursacht. Was hat das gekostet? Andersherum: Welche Einnahmen bringt die Stadion-Vermietung für Völklingen? Die CDU-Fraktion hat beantragt, das Stadionthema am 14. März auf die Tagesordnung des Rats-Hauptausschusses zu setzen. Das ist geschehen, sagte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) gestern auf SZ-Anfrage, und gab erste Auskünfte zum Thema (siehe "Hintergrund").

Beim SV Röchling Völklingen, dem Gastgeber-Verein, habe man noch nichts gehört von etwaigen Verlängerungswünschen des FCS, sagt Schatzmeister Frank Ferdinand auf Anfrage. Vielleicht, meint er, werde darüber ja am Samstag gesprochen, wenn wieder ein Völklinger FCS-Heimspiel ansteht. Der FCS-Vorstand, lobt er die Saarbrücker Kollegen, sei "sehr informativ", man habe stets eine "enge Kommunikation".

Die aktuelle Situation sei schwierig: Vor allem an Wochenenden müssten die Jugendkicker ausweichen auf die Röchlinghöhe oder den Heidstock. Trainiert werde hier wie dort. Das sei auch für längere Zeit denkbar - "man hilft sich ja gegenseitig", das sei in Völklingen üblich.

Umbau des Neuberger-Stadions, damit es drittligatauglich wird? Im Moment, sagt Ferdinand, erscheine das nicht so dringlich (beim FCS sieht es zurzeit nicht nach Aufstieg aus). Sollte es nötig werden, liege das in der Hand des FCS-Vorstands. Und müsste in der Sommerpause geschehen, flott, weil beide Vereine das Stadion ja brauchen. Ferdinand sieht die Angelegenheit jedenfalls gelassen.

Er ist - auch wenn das Training der ersten Mannschaft (wann steht wo ein Platz zur Verfügung?) derzeit ein Organisations-Kunststück ist - ohne weiteres bereit, das Stadion noch länger mit den Saarbrückern zu teilen. "Wir können dem FCS doch nicht die Ausweichmöglichkeit nehmen", sagt er, "das wäre ja eine Sauerei."

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Anfang 2016 trafen sich Vertreter der Stadt Völklingen, des FC Saarbrücken, des SV Röchling Völklingen, der Polizei und verschiedener anderer Organsisationen zur Besichtigung des Völklinger Stadions. Archivfoto: Schlichter

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Gespräche zwischen Völklingens Verwaltung und dem 1. FCS über eine Verlängerung des Stadion-Mietvertrags gebe es noch nicht, sagte OB Klaus Lorig gestern auf SZ-Anfrage. Zum städtischen Aufwand für FCS-Spiele erklärte er, es seien stets zwei Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes im Einsatz. Und, analog zu anderen Großveranstaltungen, ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Im Einsatz sei außerdem die Feuerwehr. Um Absperrungen vor Spielen und Reinigung danach kümmere sich der städtische Fuhrpark oder eine Privatfirma in dessen Auftrag. Im Stadion seien Zäune und Schließanlagen verstärkt worden. Das, betont Lorig, sei aber Sache des FCS, nicht der Stadt: "Was im Stadion passiert, geht uns nichts an", inklusive Müll. Die Stadt kümmere sich nur um das, was draußen geschehe.

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