Verein "Mach Mit" ist Saarlands Bester

Völklingen. Der Verein "Mach Mit" Selbsthilfegruppe für Behinderte und Nicht-Behinderte engagiert sich dafür, behinderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Zwei Mal pro Monat treffen sich die derzeit 52 Vereinsmitglieder, darunter 15 Rollstuhlfahrer, in Karlsbrunn

 Der Verein beim gemeinsamen Ausflug in Mannheim. Foto: SZ

Der Verein beim gemeinsamen Ausflug in Mannheim. Foto: SZ

Völklingen. Der Verein "Mach Mit" Selbsthilfegruppe für Behinderte und Nicht-Behinderte engagiert sich dafür, behinderten Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Zwei Mal pro Monat treffen sich die derzeit 52 Vereinsmitglieder, darunter 15 Rollstuhlfahrer, in Karlsbrunn. Bei den geselligen Treffen tauschen sich die Mitglieder aus, kochen gemeinsam und planen gemeinsam die Jahresaktivitäten der Gruppe. Die Kosten für den Fahrtransport der Rollstuhlfahrer trägt der Verein. Das sind allein 400 Euro im Monat. Viel Geld für einen Verein, der sich größtenteils über Spendengelder finanziert. Der Vereinsberater, Gerald Zieder, beantragt Spendengelder. Bislang spendeten die Orts- und Kreisverbände der Arbeiterwohlfahrt, die Sparkassen, der Lions Club, der Deutsche Fußballbund und Saartoto. Und das hat "Mach Mit" in seinem Veranstaltungskalender eingeplant: Ein Sommerfest, im Mai, in Karlsbrunn, eine Kurzreise nach Trier vom 2. bis 5. Juli und eine Weihnachtsfeier in der zweiten Dezemberwoche. Weil der Hauptbahnhof Völklingen nicht rollstuhl- und behindertengerecht ist, demonstriert am 5. Mai der Verein zusammen mit anderen Organisationen vor dem Völklinger Hauptbahnhof. "Die Barrierefreiheit ist an vielen öffentlichen Gebäuden im Saarland nicht gewährleistet", sagt Zieder. Seit nunmehr 13 Jahren fordere der Behindertenbeirat Völklingen den Bahnhof barrierefrei umzugestalten. Beim Bahnhof in Völklingen müsse, so Zieder, mindestens ein Fahrstuhl gebaut werden, damit Rollstuhlfahrer ungehindert zu den Bahnsteigen gelangen können. Außerdem fordert der Verein, dass das persönliche Budget für Rollstuhlfahrer erhöht wird. Jeder Rollstuhlfahrer, der über ein geringes Einkommen verfügt und selbstbestimmt wohnt, kann dies erhalten. Zum Beispiel erhält ein querschnittsgelähmter Mensch 100 Euro pro Monat, um dafür die Fahrdienste zu bezahlen. Zusätzlich steht ihm eine Begleitperson für Besuche von öffentlichen Veranstaltungen zur Verfügung. "Alle Rollstuhlfahrer müssten dieses Geld erhalten, unabhängig davon, wo sie leben", betont Zieder. Denn Rollstuhlfahrern, die in Heimeinrichtungen wohnen, stehe derzeit nur ein Taschengeld zu - der so genannte Barbetrag in Höhe von 93 Euro. Von dem Geld müssen sie unter anderem ihre Fahrdienste bezahlen. So verwehre man Menschen mit Behinderung die Möglichkeit, am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, sagt Zieder.

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