Radeln in Völklingen Verbindung zum Köllertalradweg fehlt noch

VÖLKLINGEN · Es hat sich was getan in Völklingen für das Radwegenetz. Aber dicht ist es noch längst nicht, zeigte eine Tour des Sicherheitsbeirats.

 Auf einem Trampelpfad an der Saar – den könnte man ausbauen, meint der Sicherheitsbeirat.

Auf einem Trampelpfad an der Saar – den könnte man ausbauen, meint der Sicherheitsbeirat.

Foto: Thomas Annen

Im August 2014 hatte der Völklinger Sicherheitsbeirat mit Mandatsträgern kritische Punkte im Radwegenetz unter die Lupe genommen. Am Freitagnachmittag zeigten Beiratschef Werner Michaltzik und Hans Holderbaum, Sprecher der Arbeitsgruppe „Sicher Radfahren in Völklingen“, was seitdem verbessert wurde und wo noch Handlungsbedarf besteht.

Einige Kommunalpolitiker, die sich in den Räten engagieren, begleiten die Beiratsmitglieder bei der Tour. Die Stadtratsfraktionen von SPD und Linkspartei sind vertreten, Christian Hauschild von den Stadtwerken und Thomas Fläschner, Landesvorstandssprecher des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), sind ebenfalls mit von der Partie. Der zukünftige Bürgermeister Christof Sellen (CDU) und Sylvia Kuhn (SPD) vom Ludweiler Ortsrat sitzen auf geliehenen E-Bikes der Stadtwerke. Kuhn dreht schnell noch eine kleine Proberunde vor dem Neuen Rathaus. Und dann geht‘s auch schon los.

In der Alten Schulstraße zeigt sich, dass eine Anregung des Sicherheitsbeirates umgesetzt wurde: Der Bürgersteig an der Unterführung Richtung Alter Brühl ist abgesenkt. Entlang der offiziellen Wegführung geht es weiter zum Leinpfad an der Saar. Neben dem Saarstahl-Parkplatz kommt der zehnköpfigen Gruppe ein Laster entgegen. Da am Zaun Lkw-Anhänger parken, wird es eng und ungemütlich.

Für den Rückweg Richtung Innenstadt wählt Holderbaum den Trampelpfad auf der anderen Seite des Saarstahl-Parkplatzes. Der Sicherheitsbeirat hofft, dass dieser Weg für Radler und Fußgänger hergerichtet wird. Gleiches gilt für den Pfad, der von Aldi in der Straße Im Betzen an die Saar führt.

Die Truppe hält auch bei der Fährmann-Statue in Wehrden. An der Aussichtsplattform herrscht ordentlich Betrieb. Ein Vater mit Kinderwagen entspannt auf einer Bank, junge Leute hören Musik, eine Rollstuhlfahrerin und ein Senior mit Rollator plaudern im Schatten. Der Bereich macht einen sauberen Eindruck. Doch das ist nicht immer so. Holderbaum spricht von einem Riesen-Müllproblem.

Über den Rad- und Gehweg auf der Wehrdener Brücke strampelt die Gruppe weiter Richtung Innenstadt. Auf der Brücke, die über die Bahngleise führt, können Biker mittlerweile unbesorgt auf dem Gehweg bleiben. Nachdem dort das Geländer erhöht wurde, besteht keine Absturzgefahr mehr.

Vorbei am Völklinger Platz führt die Tour weiter in die City. Hinter der Unterführung müssen Pedaleure auf die Straße wechseln, unterhalb des Alten Bahnhofs endet der offizielle Radweg. Zwischen Gehweg und Straße befindet sich eine Busspur. Eine Einfädelspur, so die Überlegung des Sicherheitsbeirats, könnte Radlern das Einordnen erleichtern. In der Diskussion werden Sicherheitsbedenken geäußert – wegen der vielen Autos und des Busverkehrs. „Eine Lösung muss her“, beharrt Holderbaum mit Blick auf den Köllertal-Radweg, der hier entlang führt.

Für die Kühlweinstraße empfiehlt der Sicherheitsbeirat so genannte Schutzstreifen. Wird kein Radler gefährdet, dürfen diese Markierungen von Autos überfahren werden.

Gegen Ende der Tour geht es zum Kreisel am Autohaus Heisel. Für Radler, die aus Richtung Püttlingen kommen und zum Köllertal-Radweg wollen, wird es einige Meter weiter ungemütlich. Der Radweg neben der Landstraße endet am Beginn der viel befahrenen Heinestraße. Der Sicherheitsbeirates schlägt vor, die Radler über den Zebrastreifen hinterm Kreisel auf die andere Straßenseite zu führen. Dort können sie auf dem Bürgersteig weiterfahren. Vor der Gemeinschaftsschule wird dann links abgebogen Richtung Köllertal-Radweg.

 Am Alten Bahnhof: Hier endet der Radweg. Radler müssen auf dem Weg vom Weltkulturerbe in die Stadt auf die Straße – wegen des starken Verkehrs gefährlich. Entschärfung ist noch nicht in Sicht.

Am Alten Bahnhof: Hier endet der Radweg. Radler müssen auf dem Weg vom Weltkulturerbe in die Stadt auf die Straße – wegen des starken Verkehrs gefährlich. Entschärfung ist noch nicht in Sicht.

Foto: Thomas Annen

Nach zwei Stunden endet die Tour. „Wir werden beharrlich dran blieben“, verspricht Michaltzik mit Blick auf die Problempunkte.

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