Uwe Steffen hat die Nase voll vom Müll

Fürstenhausen · Der Völklinger Uwe Steffen ist ein erfahrener Kommunalpolitiker und Polizist. Er wollte eine illegale Müllablagerung melden, landete nach fünf Anrufen bei diversen Ämtern in einer Sackgasse. Nun fordert er eine klare Regelung.

Uwe Steffen (CDU ), stellvertretender Ortsvorsteher in Völklingen, ist begeisterter Waldläufer. Am Sonntag stößt er auf seiner Strecke rund um Fürstenhausen unversehens auf haufenweise Müll. Im Wald gibt es keine Straßenschilder und Hausnummern. Doch Steffen, von Beruf Polizeibeamter, kann den Fundort ungefähr beschreiben: "Es handelt sich um eine Zufahrt von der Landstraße 163 in Richtung Kompostierungsanlage Fürstenhausen . Ganz am Anfang dieses Weges geht eine Straße nach links in eine Sandgrube. Genau dort, links im Wald, habe ich diese Müllberge festgestellt."

Steffen meldet den Fund am Montagmorgen im Völklinger Rathaus. Völklingen, erfährt er dort, sei für diesen Bereich im Wald nicht zuständig. Er möge sich ans Ordnungsamt in Saarbrücken wenden. Steffen ruft nun dort an und erfährt, man sei in der Sache nicht zuständig. Ansprechpartner sei da eher der Regionalverband. Beim Regionalverband hört Steffen dann, er solle es mal beim Forst versuchen. Also Anruf Nr. 4: Dort, beim Forst, hört Steffen, einzig und alleine zuständig sei der Zentrale Kommunale Entsorgungsbetrieb (ZKE). Sein Telefonpartner gibt ihm auch gleich eine Nummer: die des so genannten Dreck-weg-Telefons. Steffen wählt sie und vernimmt nach eigenen Angaben Folgendes: "Eine Frau erklärte mir nur, dass ich zwar eigentlich bei ihr richtig sei. Sie sei jedoch für den Bereich, den ich am Telefon schildere, nicht zuständig. Ich solle es mal in Völklingen auf dem Rathaus versuchen!"

Nun Thema im Ortsrat

 Müllberg am Weg: Der Tatort im Wald in der Nähe von Fürstenhausen. Foto: Uwe Steffen

Müllberg am Weg: Der Tatort im Wald in der Nähe von Fürstenhausen. Foto: Uwe Steffen

Foto: Uwe Steffen

"Hindernislauf mit fünf Telefonaten. Am Ende war ich wieder am Anfang, in Völklingen", fasst Steffen zusammen. Noch am Montagabend spricht er Oberbürgermeister Klaus Lorig (ebenfalls CDU ) in der Fraktionssitzung auf das Ganze an. "Doof gelaufen", bestätigt Lorig am Dienstagmorgen. Er lässt nun seine Mitarbeiter im Wald nachsehen und aufräumen. Auch wenn der Fundort mit ziemlicher Sicherheit auf Saarbrücker Bann liege.

Das, was Lorig nun macht, ist aber nicht als Dauerlösung gedacht. "Wir können nicht den Saarbrückern ihren Wald sauber halten", betont der Oberbürgermeister. Steffen will nun das Problem im Völklinger Ortsrat ansprechen: Eine eindeutige Meldungs- und Zuständigkeitskette müsse her. Damit der Bürger, der auf Müll stößt, nicht mehr, wie Steffen es in eigener Person erlebte, von Pontius zu Pilates geschickt wird.

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