Regionalverband saniert Schulen Unangenehme Überraschung an der Decke
Völklingen · Eigentlich sollte die Gymnastikhalle des Völklinger Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums nur eine neue, ballwurfsichere Decke erhalten. Beim Öffnen zeigten sich aber ernsthafte Bauschäden. Jetzt wird’s teuer.
Bizarr präsentiert sich dieser Tage die Gymnastikhalle im Sporthallentrakt des Marie-Luise-Kaschnitz-Gymnasiums (MLK). Der Fußboden ist mit Pressspanplatten (OSB) ausgelegt, dieden darunter liegenden Hallenboden schützen sollen. Schon der feine weiße Staub, der sich trotz Säuberung in die Struktur der Platten gefressen hat, belegt, dass das eine gute Entscheidung war. „Außerdem war diese Schutzmaßnahme notwendig, damit fahrbare Gerüste auf dem Boden rollen konnten“, sagt Diplom-Ingenieurin Nadja Quitzsch, die zuständige Architektin des Regionalverbandes, der Schulträger des MLK ist.
Auch der Blick nach oben zeigt Ungewöhnliches. Die Deckenziegel liegen blank, ebenso die dicken Betonträger. Entlang der Mauern noch Reste der alten Decke, vorwiegend eine Art Schilfmatte. Unter den Deckenziegeln sind teilweise noch Stromleitungen verlegt, die einmal die Beleuchtung mit Energie versorgt haben. Aus der Unterseite des Daches ragen chaotisch angeordnete Drähte gen Hallenboden. „Daran war die alte Decke befestigt“, erklärt die Architektin.
Eigentlich sollte auch nur jene Decke erneuert werden. Doch was sich darüber offenbart hat, war nicht zu erwarten: Die Kombination aus Deckenziegeln und Beton und dessen Armierungen hat über die Jahrzehnte so gelitten, dass ein Statiker jetzt eine Betonsanierung angeordnet hat. Also hat Quitzsch die Deckenarbeiten gestoppt und die zusätzlich notwendig gewordenen Arbeiten ausgeschrieben. Teilweise habe der Beton die Deckenziegel sogar beschädigt oder ganz zerstört, sagt sie. Wie teuer das werden wird, vermag sie noch nicht zu beziffern; ursprünglich waren 60 000 Euro für eine neue, ballwurfsichere Decke und Beleuchtung eingeplant. Jetzt kommen aber noch Kosten für die Betonsanierung dazu – die Höhe der Investition sei noch ungewiss: „Das kommt jetzt auf die eingehenden Angebote an.“
Aber ein zeitliches Ziel sei gesteckt: Die Betonsanierung soll während der Herbstferien über die Bühne gehen. Dank des in diesem Fall möglichen vereinfachten Ausschreibungsverfahrens sei das zu machen, sagt die Architektin. Gymnastikstunden müsse man in dieser Zeit eventuell nach draußen verlagern. „Bei heißem Wetter vielleicht nicht das Verkehrteste“, meint Quitzsch. Wahrscheinlicher scheint aber, in der Übergangszeit die Stunden in der weiterhin nutzbaren Sporthalle anders zu koordinieren.