Kaufhof-Abreißer finden wieder Überraschungen Überraschungen im Kellergeschoss

Völklingen · In der Völklinger Innenstadt sind Abrissbagger zugange. Wie geht es voran rund um den Ex-Kaufhof? Wir haben nachgeschaut.

 Blick vom Dach des Alten Rathauses auf die Abriss-Baustelle. Kaufhof und Parkhaus sind weg. Vorn links das „Weiße Haus“, ganz rechts das noch abzubrechende Haus Rathausstraße 9. Hinten (MItte) der Bauschuttschredder.

Blick vom Dach des Alten Rathauses auf die Abriss-Baustelle. Kaufhof und Parkhaus sind weg. Vorn links das „Weiße Haus“, ganz rechts das noch abzubrechende Haus Rathausstraße 9. Hinten (MItte) der Bauschuttschredder.

Foto: Joerg Marx / VHS Voelklingen/Joerg Marx

Zur Straße hin versperrt ein übermannshoher Wall aus Bauschutt die Sicht. Wer aber von oben auf die Baustelle schauen kann, auf der derzeit das Gelände rund um den einstigen Völklinger Kaufhof freigeräumt wird, kann den Abbruch-Fortschritt gut verfolgen. Und so verdanken wir dem Volkshochschul-Direktor Karl-Heinz Schäffner, der sein Büro im Alten Rathaus hat – direkt gegenüber der Baustelle –, und seinen Mitarbeitern immer wieder Neuigkeiten.

Zum Beispiel die, dass in der vorigen Woche erneut ein riesiger Tank aus dem Untergrund geborgen wurde. Der ist mittlerweile  abgeräumt, die Baustelle sieht schon wieder anders aus – Polier Joseph Breitkopf und Manfred Schäfer vom Saarbrücker Ingenieurbüro AD Projekt, der sich im städtischen Auftrag um den Abbruch kümmert, gewährten der SZ gestern kurz Zutritt hinterm Bauzaun. Tank Nummer 2 hatte ebenso wie sein Vorgänger, den das Abbruch-Team vor ein paar Wochen fand, 30 000 Liter Fassungsvermögen und wog rund acht Tonnen, sagt Breitkopf. Beide, ergänzt Schäfer, lagen unterhalb der Parkhaus-Fundamente. Und waren Überbleibsel einer Tankstelle, die einst dort arbeitete.

Dass es so etwas an dieser Stelle je gab, habe niemand gewusst, auch das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) nicht.  Aber die unbekannte Altlast sei zum Glück „sauber“ gewesen, sagt Schäfer: „Die Tanks waren leer, und sie waren dicht.“ Ein Bodengutachter habe das Umfeld überprüft und keine Umweltverschmutzung gefunden. Und dann habe eine Spezialfirma die Tanks rasch gehoben und zur Verschrottung abtransportiert.

Derlei Überraschungen erlebe man bei Abbrucharbeiten öfter mal, sagt Schäfer und berichtet von einem Fall, wo eine „Sauerei“ (Schäfer) ans Licht kam. So etwas könne eine Baustelle übel verzögern. Bei den Völklinger Funden sei das aber nicht der Fall.

Zurzeit werkeln die Abreißer in den Parkhaus-Untergeschossen, acht Meter unter der Oberfläche. Alles muss raus – bis auf die unterste Bodenplatte. Doch auch die bleibt nicht, wie sie war. In ihren Beton werden Löcher gebohrt, damit Wasser nach weiter unten abfließen kann und keine Staunässe entsteht. Ist das erledigt, wird das Baggerloch mit geschreddertem Bauschutt verfüllt. Ganz hinten, Richtung Autobahn, spuckt der Schredder kleingehackte Baureste auf große Haufen – mit erstaunlich wenig Lärm. Und auch mit wenig Staub;  dass es just geregnet hat, sei dabei hilfreich, erläutert Schäfer. Vorige Woche, bei trockenem Wetter, habe man das Material befeuchten müssen.

 Unterm Parkhaus ist das Abbruch-Team vorige Woche erneut auf einen großen Tank gestoßen. Das 30 000-Liter-Ding und sein Vorgänger, der vor ein paar Wochen ans Licht kam,  waren Reste einer Tankstelle aus längst vergangenen Zeiten, von der niemand wusste.

Unterm Parkhaus ist das Abbruch-Team vorige Woche erneut auf einen großen Tank gestoßen. Das 30 000-Liter-Ding und sein Vorgänger, der vor ein paar Wochen ans Licht kam,  waren Reste einer Tankstelle aus längst vergangenen Zeiten, von der niemand wusste.

Foto: Karl-Heinz Schäffner/ VHS Völklingen/Karl-Heinz Schäffner
 Sie haben das Sagen auf der Abbruch-Baustelle: Ingenieur Manfred Schäfer (links) und Polier Joseph Breitkopf.

Sie haben das Sagen auf der Abbruch-Baustelle: Ingenieur Manfred Schäfer (links) und Polier Joseph Breitkopf.

Foto: BeckerBredel/bub/fb

Wie lange das Abbruch-Team noch zu tun hat? Schwer vorherzusagen, meinen Schäfer und Breitkopf. Denn eine komplizierte Aktion steht noch bevor. Das Haus  Rathausstraße 11, das stehen bleibt, hat keinen eigenen Giebel – es muss beim Abriss des Nachbarhauses Nummer 9 nach allen Regeln der Kunst gesichert werden. Und auch die Zukunft des „Weißen Hauses“ in der Karl-Janssen-Straße 4 sei noch unklar.

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