Völklinger Neues Rathaus Türen zeigen Thesen zur Gerechtigkeit

Völklingen/saarbrücken · Mitarbeiter und Betreute der Diakonie im Saarland haben ihre Erfahrungen künstlerisch umgesetzt. Die Ergebnisse sind noch bis zum 4. August im Foyer des Völklinger Neuen Rathauses zu sehen.

 Supertintendent Christian Weyer bei der Eröffnung der Ausstelllung im Neuen Rathaus.

Supertintendent Christian Weyer bei der Eröffnung der Ausstelllung im Neuen Rathaus.

Foto: BeckerBredel

Die bunten Türen im Völklinger Rathausfoyer – Was haben sie mit Luther zu tun? Die Ausstellung „Türen öffnen. Gerechtigkeit leben“ ist nun noch einige Zeit im Neuen Rathaus zu sehen.

Ob Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel persönlich an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg genagelt hat, ist unter Historikern umstritten. Die Diakonie Deutschland hat im Lutherjahr, die Idee des Thesenanschlages  aufgegriffen und präsentiert deutschlandweit,  künstlerisch gestaltete Türen zum Thema Gerechtigkeit. „Türen öffnen ist ein zentrales Thema der Diakonie“, sagte Pfarrer Udo Blank vom Diakonischen Werk an der Saar (DW) bei der Vernissage im Völklinger Rathaus.

Dort stehen derzeit  in saarländischen Einrichtungen entstandene Gerechtigkeitstüren. Schön bunt, teilweise  mit herben Botschaften. „Die Welt ist eine Bühne, in der die Rollen ungerecht verteilt sind“, lesen wir. „Gleichen Zugang zu Arbeit und Ausbildung!“ fordert eine weitere Tür. Gestaltet wurden die Türen  beispielsweise von Flüchtlingsfrauen in der Landesaufnahmestelle Lebach, von Jugendlichen einer DW-Wohngruppe in Köllerbach, Teilnehmenden des Freiwilligen Sozialen Jahres.

Die Diakonie begleite, unterstütze, berate und betreue Menschen in sozialen Randlagen, in Lebenskrisen, in Benachteiligung und Armut. „Geschlossene Türen passen da nicht hin“, sagte Pfarrer Blank. Ob Kranke, Alte, Pflegebedürftige, Sterbende oder Flüchtlinge: „Wir stellen uns dem Leben in seiner ganzen Fülle. Und wir tun das aus Überzeugung und gern.“ Dass gerade die Stadt Völklingen für diese Ausstellung gewählt worden sei, sei schließlich kein Zufall, betonte der Diakoniepfarrer: „Wir unterhalten in dieser Stadt insgesamt 13 ganz unterschiedliche Einrichtungen, angefangen vom Arbeitslosenzentrum über die Kleiderbörse bis hin zu Wohngruppen.“

Die Ausstellung der Diakoniestiftung ist Teil der Veranstaltungen zum diesjährigen Reformations-Jubiläum. Im Völklinger Rathausfoyer kann sie  während der Öffnungszeiten bis einschließlich Freitag, 4. August, besichtigt werden. Ein letztes Mal wird diese Ausstellung dann noch während der „Nacht der Reformation“ am 31. Oktober in der Diakoniekirche in Saarbrücken-Malstatt zu sehen sein.

 Die Idee zu der Ausstellung lieferte Reformator Martin Luther mit dem Anschlag seiner 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg.

Die Idee zu der Ausstellung lieferte Reformator Martin Luther mit dem Anschlag seiner 95 Thesen an das Tor der Schlosskirche zu Wittenberg.

Foto: BeckerBredel
 Bei den künstlerisch gestalteten Türen eröffnen sich für die Betrachter ständig neue Blickwinkel und Perspektiven.

Bei den künstlerisch gestalteten Türen eröffnen sich für die Betrachter ständig neue Blickwinkel und Perspektiven.

Foto: BeckerBredel

Die Diakoniestiftung an der Saar dient der Förderung sozialer Arbeit. Sie ist laut eigener Darstelllung  „eine Antwort auf die stetig steigende Not in einer sich verändernden Welt. Sie legt das in ihre Hände gegebene Vermögen im Einklang mit christlichen Werten an und erhält es in seiner nachhaltigen Ertragsfähigkeit.“ Zuwendungen für die Diakonie sind steuerlich begünstigt.

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