Stadt Völklingen kündigt Vertrag im Alten Bahnhof Titania soll in Turnhalle Luisenthal umziehen

Völklingen · Vertrag im Alten Bahnhof läuft aus. Auch Stadtarchiv muss diesen Standort räumen: Es wechselt ins Neue Rathaus.

 Stark sanierungsbedürftig: die alte Turnhalle an der Straße des 13.Januar in Luisenthal. Hier ist auch Eigenleistung von Titania gefordert

Stark sanierungsbedürftig: die alte Turnhalle an der Straße des 13.Januar in Luisenthal. Hier ist auch Eigenleistung von Titania gefordert

Foto: BeckerBredel

Der Theaterverein Titania muss seine Spielstätte im Alten Bahnhof Völklingen nächstes Jahr verlassen. Zum 31. August 2018 hat die Stadt den Mietvertrag mit dem Eigentümer des Gebäudes gekündigt. Mittlerweile scheint ein neues Domizil gefunden. Zukünftig sollen die Laienschauspieler in der Turnhalle Luisenthal proben und auftreten. Im Stadtratsausschuss für Wirtschaft, Kultur und Sport erläuterte Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU) am Mittwochnachmittag die Pläne der Verwaltung. Die Halle bietet maximal 199 Besuchern Platz, ein behindertengerechter Ausbau ist nicht verpflichtend. Man wird aber versuchen, die Barrieren für gehandicapte Menschen so weit wie möglich abzubauen. Bis zum Einzug der Schauspieler lässt die Stadt die Heizung sanieren und die Glasbausteine durch Fenster ersetzen. Bei anderen notwendigen Arbeiten erwartet man Eigenleistungen des Vereins.

Die Turnhalle in der Straße des 13. Januar werden die Theaterleute nicht alleine nutzen. In dem Gebäude befinden sich auch Räume des Bergmannsvereins „Glück Auf“ Luisenthal. Außerdem gehen in der Halle die Kappensitzungen des örtlichen Karnevalvereins „Hoch das Bein“ über die Bühne.

Erik Roskothen (SPD) sprach von einer „gangbaren Lösung“. Er hatte beantragt, dass sich der Stadtratsausschuss mit dem Thema befasst. Nach einem Gespräch mit Vorstandsmitgliedern des Theatervereins hatten die Sozialdemokraten zwei Ausweichstandorte vorgeschlagen: den kleinen Saal im Obergeschoss der Kulturhalle Wehrden sowie das evangelische Gemeindehaus in Fürstenhausen. Aus Sicht der Verwaltung sind die  beiden Alternativen nicht geeignet. Die Kulturhalle könne an Dauerbetreiber nicht vermietet werden, erläuterte Lorig. Und mit Blick auf  das evangelische Gemeindehaus erinnerte er an das Vorrecht, das die Kirchengemeinde bei der Belegung habe. Eine Abstimmung sei deshalb schwierig.

Und was sagt der Theaterverein zu den Plänen? „Wir können uns diesen Saal als Spielstätte vorstellen“, erklärte der künstlerische Leiter Jürgen Reitz. Sorgen bereiten den Schauspielern die Kosten, die möglicherweise auf sie zukommen. Lorig signalisierte Entgegenkommen. Der Stadtrat hat die Möglichkeit, dem Verein die Hallenbenutzungsgebühr zu erlassen. „Ich denke, wir finden eine Lösung“, versicherte der Rathauschef.

 Während einer Probe im Alten Bahnhof auf den damals neu angeschafften Kino-Sesseln: von links Jürgen Reitz, Hilde Mottweiler, Hatto Ehrhardt, Stefanie Biewer und Gaby Bongards-Westermann.

Während einer Probe im Alten Bahnhof auf den damals neu angeschafften Kino-Sesseln: von links Jürgen Reitz, Hilde Mottweiler, Hatto Ehrhardt, Stefanie Biewer und Gaby Bongards-Westermann.

Foto: Andreas Engel

Neben dem Theaterverein Titania muss auch das Stadtarchiv den Alten Bahnhof räumen. Es wird im nächsten Jahr ins Untergeschoss des Neuen Rathauses ziehen. Der neue Stadtarchivar Michael Röhrig erläuterte, dass ein großer Teil der Archiv-Altbestände noch nicht fürs Publikum erschlossen ist. Aktuell seien 13 000 Titel recherchierbar, sagte der Historiker, der seit Anfang September im Amt ist.

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