Seit 25 Jahren Ein Ort, wo sich Menschen wohlfühlen

Völklingen · Seit 1993 gibt es in Völklingen das Awo-Tageszentrum „Teekessel“. Hier finden psychisch kranke Menschen Unterstützung.

 Awo-Landesgeschäftsführerin Ines Reimann-Matheis (links) gratulierte „Teekessel“-Leiterin Ute Molter (rechts) zur langjährigen erfolgreichen Arbeit.

Awo-Landesgeschäftsführerin Ines Reimann-Matheis (links) gratulierte „Teekessel“-Leiterin Ute Molter (rechts) zur langjährigen erfolgreichen Arbeit.

Foto: Awo/Harald Kiefer

Das Awo-Tageszentrum „Teekessel“ in der Hofstattstraße in Völklingen verdankt seine Existenz der saarländischen Psychiatriereform. Jetzt wurde in der Einrichtung für psychisch erkrankte Menschen mit vielen Freunden und Förderern das 25-jährige Bestehen gefeiert.

Im Jahr 1993, bei der Eröffnung, war ein solches Tageszentrum für Menschen mit seelischer Behinderung einzigartig. Denn der Teekessel sollte ein niederschwelliges Angebot sein, wo Menschen mit psychischen Erkrankungen soziale Kontakte, Tagesstruktur und Freizeitangebote finden. Und das Ganze kostenlos und ohne irgendwelchen Zwang. Auch sollten die Klienten das Angebot mitgestalten.

Als erstes Krankenhaus im Südwesten hatten damals die SHG-Kliniken Völklingen im Rahmen der Psychiatriereform eine psychiatrische Abteilung in ein regionales Krankenhaus integriert. Der Teekessel sollte dazu ein ergänzendes Angebot bilden. Mit Erfolg: „Diese Einrichtung ist heute ein etablierter und anerkannter Bestandteil der ambulanten psychiatrischen Versorgung im Westen des Regionalverbands Saarbrücken“, betonte Awo-Geschäftsführerin Ines Reimann-Matheis. Denn neben der individuellen Einzelfallhilfe brauche es solche Angebote, um den Menschen soziale Kontakte und Hilfe bei der Tagesstrukturierung zu geben.

Gestartet war der Teekessel mit der Betreuung von 17 täglichen Gästen. Derzeit kommen fast doppelt so viele. Aufs Jahr bezogen habe der Teekessel Kontakt zu 130 bis 150 Klienten, so Reimann-Matheis. Ziel der Arbeit sei es, den Besuchern zur weitgehend selbstständigen Lebensführung mit zu verhelfen, Klinikaufenthalte zu vermeiden und Unterstützung beim Bewältigen eines eigenständigen Tagesablaufes zu geben.

„Genau solche Institutionen braucht eine Stadt wie Völklingen“, bedankte sich Oberbürgermeisterin Christiane Blatt bei allen Beteiligten. Anerkennende Wort gab es auch vom Regionalverbandsbeigeordneten Manfred Paschwitz, auch für den problemlosen Zugang zur Einrichtung: „Man kann sich einfach an den Teekessel wenden, und schon erfährt man eine wesentliche Erleichterung in seinem Leben.“ Dr. Claudia Birkenheier, Chefärztin der Psychiatrie in den SHG-Kliniken Völklingen, lobte die Arbeit von Leiterin Ute Molter und ihren Mitarbeitern. „Der Teekessel ist eine Fünf-Sterne-Tagesstätte und ihm gebührt der Nobelpreis für Tagesstätten.“

Das allerschönste Kompliment für das Teekessel-Team kam von der hauseigenen Theatertruppe, die seit 2009 regelmäßig Stücke einübt und aufführt. „Mir fühle uns hie wie dahemm unn mir hann hier schon manche Traurigkeit verlohr“, hieß es in einer auf Saarländisch verfassten Ode an das Tageszentrum. Musikalisch umrahmt wurde die Feier vom ehemaligen Direktor der Awo-Sozialpsychiatrie, Bernhard Schwarzwald, und der Teekessel-Band.

Kontakt: „Teekessel“, Hofstattstraße 85, Völklingen; Tel. (0 68 98) 2 48 25.

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