Geislautern. Über den "1910-Füßler", den die Männer und Frauen seines Vereins zur Fastnacht aus der Taufe gehoben haben, schmunzelt Michael Krieg heute noch. Der Vorsitzende des SV Geislautern besuchte die SZ-Redaktion, begleitet von Ehrenmitglied Ignaz Schuh, und erläuterte die Feier-Strategie zum 100. Geburtstag des Vereins. Strategisch muss der eigens gegründete 15-köpfige Festausschuss vorgehen, um die ehrgeizigen Projekte realisieren zu können. Der "1910-Füßler" war das erste von vieren. Je zehn Personen traten als Zahlenwürmer 1-9-1-0 an, gehüllt in 40 Meter Stoff in den Vereinsfarben Rot und Weiß. "Die Vereinsfrauen sammelten und stopften jede Menge Strümpfe aus und nähten sie an", erinnert sich Krieg. Er selbst musste den schweren Kopf aus Pappmaschee in Fußballform schleppen, einmal auf dem Fastnachtsumzug in Großrosseln, einmal in Ludweiler. Auch die Aktion "1910 Höhenmeter" ist abgehakt. Hier konnten die Teilnehmer in sechs Wanderungen entsprechende Höhenmeter ablaufen und eine Urkunde erwerben. "Da war viel Vorbereitung nötig", sagt Krieg, "bis die Strecken gestanden haben, die Pässe für die Teilnehmer gedruckt waren." Intern sei die Veranstaltung ein Erfolg gewesen, aber man habe mit mehr Besuchern von draußen gerechnet. Die dritte Aktion, "1910 Freunde", läuft. Dafür suchte der Verein seit Februar 2009 Menschen, die bereit waren, jeweils einen Euro für Hilfsprojekte zu investieren. "Mittlerweile haben wir 2500 Freunde auf der ganzen Welt gewonnen", berichtet Krieg. Der Verein erhalte Spenden sogar aus der Türkei und Amerika, "da, wo wir Freunde und Bekannte haben und ansprachen". Bereits während des Sparkassencups warben Vereinsmitglieder unter den Zuschauern 150 neue Freunde, die je einen Euro abgaben. Immer wieder engagiert sich der SV Geislautern für soziale Projekte, unter anderem für die "Hilf mit!"-Aktion der Saarbrücker Zeitung. Dieses Jahr soll das gesammelte Geld an zwei Projekte gehen: an Nestwärme e. V. Deutschland, die sich um Familien mit behinderten und chronisch kranken Kindern kümmert. Und an das Projekt Initiative Sudan, das Opfern des Bürgerkriegs im Sudan hilft. Den dicksten Brocken haben die Geislauterner noch vor sich, eine logistische Herausforderung. "Das längste Fußballspiel an der Saar", wie es auf Plakaten des Vereins heißt. 1910 Fußballminuten am Stück mit 62 Spielen, 124 Teams und 1000 Spielern. Am Freitag, 21. Mai, beginnen die Spiele um 8.20 Uhr. Abpfiff ist am Samstag, 22. Mai, um 18.12 Uhr. Ein buntes Programm und die Rockband Opa aus Bochum begleiten den Fußball-Marathon. "Was der SV Geislautern macht, macht er richtig", sagt Michael Krieg, und es klingt richtig stolz. Stolz ist er auch darauf, dass die Jugendabteilung immer größer wird und sich der Kinderbereich sehr gut entwickelt. Im August 2009 startete Krieg als Trainer der Gruppe G mit fünf Knirpsen, "jetzt sind es 14". Nach anderthalb Stunden in der Redaktion meint Krieg, er müsse mal nach dem neuen Vereinsheim schauen: "Da wird gerade innen gestrichen - in Rot-Weiß natürlich mit ein bisschen Grau." Bis zum 18. Juni, dem Beginn der dreitägigen, offiziellen Jubiläumsfeierlichkeiten, muss noch hart gearbeitet werden. Die Außenanlage wird noch fertig gestellt. "150 bis 200 Gäste erwarten wir", sagt Krieg. 8500 Arbeitsstunden haben Vereinsmitglieder in den Ausbau des Clubheimes investiert "Die Stadt hat das Geld für Material gegeben, eine halbe Million Euro", berichtet Krieg.

Auf einen BlickAm Freitag, 21. Mai, spielen 36 Schülermannschaften von den Grundschulen bis hin zu den Gymnasien von 8.30 bis 15.30 Uhr auf dem Kunstrasenplatz in Geislautern. Zudem nehmen 28 Jugendmannschaften von G- bis C-Jugend, zwei Mädchenteams, drei Damenmannschaften, elf Herren- und vier AH-Teams sowie 17 Straßen- und 23 Betriebs- und Hobbymannschaften teil. Von 9 bis 13 Uhr steigt ein Begleitprogramm mit Völkerballturnier, Musikinstrumente-Workshop, Karate-Schnuppertraining, Trampolinspringen, Draisine fahren, Malwettbewerb, Wasserspritzen und mehr. Im Clubheim spielen Freitag ab 17 Uhr Nachwuchsbands. Samstag ab 19 Uhr ist Players-Party mit der Band Opa, Eintritt frei. af