Sturmböen fegen über Weihnachtsmärkte

Heidstock · Auf dem Heidstock hat der Wind am Sonntag glatt das Hauptzelt umgeblasen. Die Schule verlegte deshalb ihren Markt vom Hof ins Haus. Und auf der Röchlinghöhe hieß es: Durchhalten, bis der Nikolaus kommt!

Petrus meint es am Sonntag nicht gut mit den Weihnachtsmärkten der Region. Der Rossler Adventstreff wird abgesagt, und auch die Grundschule Heidstock-Luisenthal muss dem schlechten Wetter Tribut zollen. Vor dem Start wird das Hauptzelt vom starken Wind umgeblasen und beschädigt. Kurzerhand verlegt man die Veranstaltung vom Hof ins Schulhaus. "Es ist jetzt der erste Völklinger Indoor-Weihnachtsmarkt", sagt Schulleiterin Heike Schmidt-Petersohn.

Eine weitere Premiere geht in der Halle über die Bühne: Zum ersten Mal zeigen die Schüler öffentlich, was sie bei Musikschullehrer Stephan Decker gelernt haben. Am Nachmittag hat die Klasse 3.3 ihren großen Auftritt. Schnell noch mal ins Publikum winken - dann geht's los. Konzentriert trommeln die jungen Schlagzeuger auf die grünen Tonnen. Die Truppe harmoniert prächtig, und auch im Publikum behält jeder den Überblick. "Auf den Arm?", fragt der Papa. "Nein, auf die Schulter!", antwortet der Sohn.

Nach der Vorstellung verbeugen sich die Nachwuchstrommler, die Zuschauer applaudieren begeistert. Demnächst dürfen es die Mütter und Väter bei einem Elternabend selbst mal ausprobieren. Die Grundschüler haben nicht nur Rhythmus im Blut, sondern auch jede Menge schauspielerisches Talent. "Bühne frei für die Viertklässler!", ruft Schmidt-Petersohn. Als Nächstes steht ein Musical auf dem Programm.

Nicht nur in der Halle herrscht ein buntes Treiben. Der Duft von frisch gebackenen Waffeln und Crêpes weht durch die Gänge, in den Klassensälen warten heiße Schokolade und Kinderpunsch. Während sich die Eltern in den Sälen nach schmucken Geschenkideen umschauen, zieht es einige Schüler nach draußen. Na klar, zum Fußballspielen braucht man keinen Sonnenschein. Ein paar Kicker-Kollegen genügen. "Jacke zu!", ruft ein Vater. Und schon rollt der Ball.

Als Attraktion entpuppt sich der auf dem Hof geparkte Rot-Kreuz-Wagen. Gerne öffnet der nette Sanitäter die Türen für eine kleine Besichtigung. Vier Kinder entern die Fahrerbank. Und auch hinten im Patientenbereich gibt es viel zu entdecken. Was gefällt am Besten? "Alles!", versichert Lisa-Marie.

Die Veranstalter des zweitägigen Weihnachtsmarktes auf der Röchlinghöhe leiden ebenfalls unter dem Wetter. Der Hobby- und Freizeitclub führt hier Regie. Am Samstag lief noch alles nach Plan. Über 1000 Besucher, schätzt der Vorsitzende Jürgen Konrad, tummelten sich rund ums Gashaus. Am zweiten Tag haben sich die Reihen der Standbetreiber etwas gelichtet, wegen des starken Windes mussten einige ihre Zelte abbrechen. Ein Rundgang lohnt sich dennoch. Die Saar-Schotten tragen Kilt und haben Schwarzbier im Angebot. Bei den Frauen vom Hobby- und Freizeitclub greifen die Besucher zu Zimtwaffeln, Quittenbrot oder Marmelade. "Alles selbst gemacht!", versichert Brunhilde Stauch am späten Nachmittag. Je näher der Besuch des Ehrengastes rückt, desto mehr Besucher kommen.

Weil der Wind abflaut, steht dem Höhepunkt des Weihnachtsmarktes nichts mehr im Weg. "Der Nikolaus kommt garantiert!", verspricht Organisator Konrad den Gästen. Auf einer Kran-Kanzel schwebt der heilige Mann wenig später ein - begleitet von einem himmlischen Feuerwerk. Im Gepäck hat er gut gefüllte Gabentüten für die Kinder.

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