Stress im Supermarkt

Völklingen · SZ-Redakteur Martin Rolshausen hat mal wieder eine Studie gelesen.

Meinung:

Stress im Supermarkt

Ich bin noch keine 60 und ein Mann. Glück gehabt. Wäre ich jenseits der 60er-Marke und eine Frau, dann hätte ich echt Stress - zumindest im Supermarkt. Woher ich das weiß? Raten Sie mal. Genau: aus einer Studie. Das Institut "myMarktforschung.de" hat 1058 Deutsche zwischen 18 und 70 Jahren befragt und herausgefunden: "Der Einkauf im Supermarkt strapaziert häufig unsere Nerven." Wer hätte das gedacht? Der "größte zusätzliche Stör- und damit Stressfaktor" für Kunden seien Kunden - und zwar solche, die sich an der Kasse vordrängeln. Rund 83 Prozent der Deutschen nerve so was. Drei Viertel der Deutschen fühlen sich gestört, wenn andere Kunden die Gänge für Unterhaltungen nutzen und blockieren. Und jetzt kommt es: "Vor allem die älteren Semester ärgern sich darüber: Acht von zehn der 60- bis 70-Jährigen stört es, wenn andere Kunden und deren Einkaufswagen ein reibungsloses Durchkommen verhindern."

Das Tempo an der Kasse ist eine Gratwanderung für die Kassierer: 47 Prozent der Kunden ärgern sich darüber, wenn die Waren zu langsam gescannt werden. Fast genauso viele stört es hingegen, wenn dieser Vorgang zu schnell geht und sie mit dem Einpacken nicht hinterherkommen. Gut die Hälfte ärgert sich darüber, wenn nicht "Guten Tag" und "Auf Wiedersehen" gesagt wird. Sowohl das Tempo der Kassiererin als auch die fehlende Begrüßung oder Verabschiedung finden vergleichsweise mehr Frauen ärgerlich. Tolerant seien die Deutschen gegenüber dem Vordermann an der Kasse: Versäumt dieser es, einen so genannten Warentrenner hinter seinen Produkten zu platzieren, stört sich nur jeder Dritten daran. Da habe ich etwas gelernt: Ich ahnte nicht mal, dass man sich darüber aufregen kann.

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