Streit um Standort in Völklingen Frauenhaus: Stadtrat startet Verfahren trotz Anwohner-Protest

Völklingen · Geplanter Standort in Völklingen ist umstritten. Die Bürger können nach Offenlage der Pläne ihre Stellungnahmen und Einwände einreichen.

Streit um Standort für Frauenhaus in Völklingen
Foto: BeckerBredel

Die Stühle für die Besucher der Stadtratssitzung in der Völklinger Hermann-Neuberger-Halle waren am Donnerstag fast alle besetzt. Auf der Tagesordnung stand der Antrag eines Investors für ein Frauenhaus. Einige Anwohner suchten vor der Sitzung das Gespräch mit Oberbürgermeisterin Christiane Blatt (SPD). Die betonte gleich zu Beginn, dass es hier nur um die Einleitung des Verfahrens und den Beschluss gehe, einen Bebauungsplan aufzustellen. Dieser Beschluss werde öffentlich bekannt gemacht, und alle Bürger hätten die Möglichkeit, sich über das Projekt zu informieren und Stellungnahmen abzugeben. Der Stadtrat werde am Ende entscheiden, ob der Bebauungsplan geändert und das Frauenhaus an dem beantragten Standort eingerichtet wird. Michael Zimmer von der Stadtverwaltung ergänzte, das betroffene Gebiet sei ein gewachsenes Wohngebiet und daran solle sich auch nichts ändern. Es gehe nur um ein Grundstück, für das eine „besondere Wohnnutzung“ geplant sei. Blatt sagte, der Ortsrat Völklingen habe einstimmig dem Start des Verfahrens zugestimmt, der Ausschuss für Stadtentwicklung mit 9:3 Stimmen. Wir Bürger Völklingen erklärt dazu, in der Sitzung des Ortsrats sei der Fraktion noch nicht klar gewesen, wie groß der Widerstand bei den Anwohnern sei. Deshalb habe die Fraktion im Ortsrat noch zugestimmt, sei jetzt aber dagegen. Wegen des Votums im Ortsrat kam es zu einer hitzigen Debatte zwischen SPD und Wir Bürger. CDU und Grüne sprachen sich dafür aus, die Ängste der Anwohner ernst zu nehmen. Diese halten einen anderen Standort in der Innenstadt in der Nähe der Polizei für besser.