Namen sind nicht Schall und Rauch Die Straßennamen im Heidstocker Kolonialviertel sind sehr fragwürdig

Meinung | Völklingen · Die mögliche Straßenumbenennung im Völklinger Stadtteil Heidstock polarisiert die Bürgerinnen und Bürger. SZ-Redakteur Marco Reuther hat dazu eine ganz klare Meinung.

 Kommentarkopf, Foto: Robby Lorenz

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Foto: Aline Pabst

Wo zieht man die Grenze? Dass nach dem Krieg all die Adolf-Hitler- und Göring-Straßen vollkommen zu Recht wieder umbenannt wurden, wird wohl – abgesehen von unverbesserlichen Alt- und Neu-Faschisten – niemand infrage stellen. Geht es um Kolonialverbrecher, deren Gräueltaten geschichtlich weiter zurückliegen und auch nicht mehr allgemein im Bewusstsein verankert sind, sieht die Sache offenbar anders aus. Es kommt mir jedenfalls, gelinde gesagt, schon etwas seltsam vor, dass viele Menschen auf dem Völklinger Heidstock – was bei einer Info-Veranstaltung der Stadt deutlich wurde – nichts dagegen haben, dass sie in Straßen wohnen, die nach Karl Peters, Adolf Lüderitz, Hermann von Wissmann, Gustav Nachtigal und Paul von Lettow-Vorbeck benannt sind.