Umzug durch die Innenstadt Im Schein des Martinsfeuers gab’s die legendäre Mantelszene

Völklingen · Der Verein „Bürgerinitiative Alter Brühl“ und die Pfarrgemeinde St. Eligius haben am Freitag zur Martinsfeier in die Völklinger Innenstadt eingeladen.

 Etwa 250 Menschen beteiligten sich am Freitag am St. Martinsumzug durch die Völklinger City.

Etwa 250 Menschen beteiligten sich am Freitag am St. Martinsumzug durch die Völklinger City.

Foto: BeckerBredel

Viele Laternen der Kinder der katholischen Kindertagesstätte St. Eligius ziert eine Batman-Fledermaus. Von anderen Leuchten grüßen Elefant, Schaf oder Eule. Sonne, Mond und Sterne dürfen natürlich auch nicht fehlen. „Was feiern wir denn heute?“, fragt Gemeindereferentin Carla Martin zu Beginn des Gottesdienstes in der Eligiuskirche. „Sankt Martin“, antwortet ein Mädchen. Die Kinder wissen viel über den heiligen Mann: Er war Soldat und hatte ein Schwert. Dass seine Geschichte auch heute noch aktuell ist, zeigen zwei Erzieherinnen in einer Spielszene: Als St. Martin auf seinem Ritt zur Arbeit am Völklinger Bahnhof vorbeikommt, trifft er auf einen Bettler. „Haste mal nen Euro?“, fragt der Obdachlose. Mit Geld kann der Helfer zwar nicht dienen, aber ein Stück seines warmen Mantels überlässt er dem Frierenden gerne.

Während des nächsten Liedes startet schon mal eine kleine Prozession durch die Kirche. „Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir“, schallt es durch das Gotteshaus. „Wo ist denn das Feuer?“, fragt ein Junge. Das dauert noch ein bisschen, erklärt seine Mutter.

Melanie Busch muss sich ebenfalls etwas gedulden. Die Darstellerin des berühmten Bischofs wartet draußen mit Pferd Yuna auf die Kinder. Die 21-Jährige reitet erstmals als St. Martin. Aufgeregt? „Ja, ein bisschen.“ Yuna sorgt dafür, dass sich das Lampenfieber in Grenzen hält. Die 16-jährige Haflinger-Stute strahlt große Ruhe aus. Und ihre Besitzerin Monika Rech ist ja auch noch da. Sie hilft Melanie Busch in den Sattel. Los geht‘s!

Souverän führen Ross und Reiterin die Gefolgschaft durch die Dunkelheit. Yunas Freund Faxi, ein Shetlandpony-Mix, ist ebenfalls mit dabei. Hinten im Zug geben die Bläser des Musikvereins „Gugge mol“ den Ton an. Rund 250 Leute tragen mit ihren Laternen Licht und Hoffnung in die Welt. Ziel des Umzugs ist der Alte Brühl. Dort hatten Fachleute die Überreste der alten Martinskirche freigelegt.

Mit großen Augen bestaunt der Nachwuchs das riesige Martinsfeuer. Bevor es die begehrten Brezeln gibt, spielen Akteure des Vereins „Die Tafelrunde“ noch die legendäre Mantelszene im Schein der Flammen nach. Stute Yuna und ihre Reiterin betrachten das Treiben vom Rande aus. Wie war die Premiere? „Alles super“, sagt Melanie Busch.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort