Stillstand im Alten Bürgermeisteramt

Ludweiler · 2007 ist das Glas- und Heimatmuseum Warndt in Ludweiler eröffnet worden. Der damals angekündigte Ausbau ist bisher freilich ausgeblieben. Das führt zu Problemen fürs Museum – und derzeit zu einigen Debatten. Heute berät der zuständige Stadtratsausschuss darüber.

 Blick auf das Alte Bürgermeisteramt in Ludweiler – dort hat das Glas- und Heimatmuseum Warndt seinen Sitz. Foto: Hans Ulrich

Blick auf das Alte Bürgermeisteramt in Ludweiler – dort hat das Glas- und Heimatmuseum Warndt seinen Sitz. Foto: Hans Ulrich

Foto: Hans Ulrich

Zu den Ludweiler Bauten, die Ende der 1990er Jahre mit Bergschäden dastanden und aufwendig saniert werden mussten, zählt auch das Alte Bürgermeisteramt. Im Herbst 2007 wurde in dem denkmalgeschützten Bau, der der Stadt Völklingen gehört, das Glas- und Heimatmuseum Warndt eröffnet. Es hat sich seither einen festen Platz erobert in der Museumslandschaft der Region. Träger ist der Heimatkundliche Verein Warndt (HVW). Die Stadt hat in Sanierung und Erstaustattung investiert, zahlt die Betriebskosten und hat bislang auch noch einen jährlichen Zuschuss von 10 000 Euro beigesteuert.

Aus dem geplanten Museums-Ausbau ist aber bis heute nichts geworden. Was nicht nur an städtischer Geldnot liegt, sondern auch an Nutzungskonflikten im Gebäude: Das Haus dient nicht allein als Museum. Der HVW nutzt einige Räume für Büro- und Archivzwecke. Der Theaterverein Thalia hat im Erdgeschoss sein Zimmertheater , die Ortsvorsteherin hat ihr Büro im Haus, es gibt einen "Juso-Raum" und eine Wohnung. Um den Museumsbereich zu erweitern, müsste ein Konzept fürs ganze Haus her. Doch die Kommunalpolitik hat keine klaren Leitlinien vorgegeben. Und innerhalb des Trägervereins gibt es unterschiedliche Vorstellungen, wohin beim Museums-Ausbau die Reise gehen soll (mehr dazu auf ).

Der jüngste politische Beschluss ist vier Jahre alt. 2011 befasste sich der zuständige Stadtratsausschuss mit Aus- und Umbauplänen fürs Haus. Er entschied, das Erdgeschoss für den Theaterverein herzurichten, dem zuvor ein mögliches Ausweich-Quartier abhanden gekommen war (siehe "Rückschau"). Damit hätte Thalia Räume hinzubekommen, in denen bislang der HVW sitzt. An der Raumknappheit fürs Museum hätte diese Lösung nur wenig geändert, am Konflikt ums Museumskonzept schon gar nicht. Mangels Geld tat die Stadt dann erstmal gar nichts; alles blieb, wie es war.

Zu Jahresbeginn hat sich die Lage des Museums verschlechtert: Aus Personalnot musste es die Öffnungszeiten stark reduzieren. Burkhardt Valentin, ehrenamtlicher Betreuer des Glas-Bereichs, schlug Alarm: Die Zukunft des Museums sei gefährdet (wir berichteten).

Das nimmt die SPD-Stadtratsfraktion nun zum Anlass für eine erneute Debatte. Heute um 16.30 Uhr befasst sich der Werksausschuss für Grundstücks- und Gebäudemanagement des Rates öffentlich damit (Neues Rathaus, Saal 1).

Zum Thema:

RückschauMitte 2010 schien eine Lösung unmittelbar in Sicht: Der Theaterverein Thalia und der Heimatkundliche Verein Warndt solllten in Räume in der Alten Schule in Ludweiler umziehen. Damit hätte das Museum im Alten Bürgermeisteramt einiges an Platz hinzugewonnen. Die Stadt wollte 400 000 Euro ausgeben, um passende Räume in der Alten Schule herzurichten, doch dann wurde dieses denkmalgeschützte Gebäude komplett für die Nachmittagsbetreuung der benachbarten Grundschule benötigt. er

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