Stets gut beraten mit Rosenkranz

Fürstenhausen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert engagiert sich Walter Rosenkranz in der Fürstenhausener Pfarrei "Schmerzhafte Mutter". Für seinen ehrenamtlichen Einsatz wurde der Rentner am 8. September von Oberbürgermeister Klaus Lorig mit der Bürgermedaille der Stadt Völklingen ausgezeichnet (wir berichteten)

Fürstenhausen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert engagiert sich Walter Rosenkranz in der Fürstenhausener Pfarrei "Schmerzhafte Mutter". Für seinen ehrenamtlichen Einsatz wurde der Rentner am 8. September von Oberbürgermeister Klaus Lorig mit der Bürgermedaille der Stadt Völklingen ausgezeichnet (wir berichteten). Walter Rosenkranz freut sich über die Ehrung, steht jedoch nicht gern im Rampenlicht. "Ich wirke lieber im Stillen", versichert der Rentner im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung. Immer wieder übernahm der heute 78-Jährige soziale Verantwortung. Er war Betriebsratsvorsitzender bei Peugeot, Mitbegründer des Freundeskreises des Altenheims St. Josef und Schöffe bei Gericht, er engagierte sich in der CDU-Stadtratsfraktion und saß im Prüfungsausschuss der Industrie- und Handelskammer. Bereits seit mehr als 50 Jahren setzt sich Rosenkranz in seiner Heimatpfarrei für das internationale katholische Missionswerk Missio ein. Der damalige Dekanats-Jugendseelsorger Dr. Seidel begeisterte ihn und seine Mitstreiter für Mission und Liturgie. Gemeinsam sammelten sie Geld für die Priesterausbildung in der Dritten Welt und rührten die Werbetrommel für die Missio-Zeitschrift "Kontinente". Zu Spitzenzeiten gab es in der Kirchengemeinde 242 Abonnenten. Die Zahl der Leser ist in den vergangenen Jahren zurückgegangen. Aber noch immer kümmert sich Rosenkranz um die Mitgliedsbeiträge und die pünktliche Auslieferung der Zeitschrift. Während seines kirchlichen Engagements lernte Rosenkranz im Jahr 1956 auch die ersten Gastarbeiter kennen. Die Katholiken aus Südeuropa schätzten seinen Rat. Durch die Arbeit als Kaufmann im Groß- und Außenhandel verfügte der Peugeot-Mitarbeiter über gute Kontakte. Und er sprach dieselbe Sprache: Da Rosenkranz die Arien seiner geliebten Opern besser verstehen wollte, hatte er Italienisch gelernt. Wer einen Job oder eine Wohnung suchte oder private Probleme hatte, fand bei Rosenkranz jederzeit ein offenes Ohr. Im Pfarrsaal gingen immer wieder deutsch-italienische Abende über die Bühne. Mit Erfolg. "Viele Freundschaften bestehen noch heute", versichert Rosenkranz. Ihm selbst wurde eine große Ehre zuteil: Gerne erfüllte er den Wunsch einer italienischen Familie und wurde Pate ihres Sohnes Natale.

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