Familie Albrecht räumt das Feld Stadtwerke wollen „Kontinuität“ fürs Hotel

Völklingen · Das Völklinger Parkhotel hat nur noch bis Ende Januar 2018 Pächter. Wie geht es danach weiter? Wir haben bei den Stadtwerken nachgefragt.

 Silke und Markus Albrecht begrüßten im August 2007 die Gäste zur Eröffnung des Parkhotels unter ihrer Führung.

Silke und Markus Albrecht begrüßten im August 2007 die Gäste zur Eröffnung des Parkhotels unter ihrer Führung.

Foto: BeckerBredel

Die Gerüchteküche brummt. An der einen oder anderen Kneipentheke sind sich die Gäste ganz sicher, dass über die Zukunft des Völklinger Parkhotels schon so gut wie entscheiden sei: Ein großes Unternehmen aus der Region wolle es kaufen, um dort seine Gäste unterzubringen. Plausibel klingt’s nicht, aus unterschiedlichsten Gründen. Nachgehakt haben wir trotzdem. Die Antworten gleichen sich: „Ist nichts dran“, heißt es vom angeblichen Kaufinteressenten; „nein“, zugleich schlicht und energisch, sagt Michael Böddeker, Geschäftsführer der Völklinger Stadtwerke.

Die sind seit 2007 Eigentümer der Immobilie.  Und folgen im Zuge der Sanierung – nach dem  Beinahe-Crash, den das Meeresfischzucht-Desaster auslöste – einem neuen Kurs: Beschränkung aufs Kerngeschäft, also auf Energieversorgung, öffentlichen Nahverkehr plus Zukunftsträchtiges, beispielsweise E-Mobilität. Stadtentwicklung, Gastronomie und dergleichen passen da nicht mehr; von manchem, das unter neuen Vorzeichen überflüssig geworden ist – „nicht betriebsnotwendig“ –, hat sich der  Stadt-Konzern längst getrennt. Beim Parkhotel hat das bisher nicht geklappt. Wobei Böddeker mehrfach betont hat, man müsse und wolle es nicht um jeden Preis verkaufen.

Andererseits ist Nachdenken über die Zukunft der Immobilie dringlicher geworden denn je: Silke und Markus Albrecht, die Pächter, teilten im Mai mit, dass sie zum 31. Januar 2018 gekündigt haben und ab März in einem Saarbrücker Restaurant neu starten wollen. Wie es ab Februar am Völklinger Schillerpark weitergeht, ist bislang offen.

Dazu berichtet Böddeker auf  SZ-Nachfrage, dass sich im Hintergrund allerhand tue; man sei in Gesprächen. Ergebnisse gebe es aber noch nicht, betont er. Und von zwei Kauf-Interessenten, die sich gemeldet hätten, habe man  schon länger nichts mehr gehört. Doch da sei ein anderes Unternehmen, das sich ernsthaft für das Parkhotel interessiere. Den Namen möchte er nicht nennen, dazu sei es zu früh; nur so viel: Das Unternehmen sei „aus der Region und schon lange am Markt“. Und Böddeker bewertet die bisherigen Gespräche offenbar als konstruktiv; „wir würden uns freuen, wenn das was wird“, sagt er.

Die Frage, ob es auf Kauf oder Pacht hinauslaufe, stelle sich momentan noch nicht. Zunächst prüfe die besagte Unternehmensgruppe,  ob und wie die Völklinger Räume am Schillerpark zu ihren eigenen Bedürfnissen passen. Alles andere komme später.

Wenn das Check-Ergebnis positiv ausfalle, werde eine Einigung „relativ schnell“ gehen, sagt Böddeker. Welcher Zeithorizont damit gemeint ist? Ende November wolle er den Aufsichtsrat der Stadtwerke-Holding über den Stand der Dinge informieren und hoffe, dann Konkretes mitteilen zu können, präzisiert der Stadtwerke-Chef.

Aus seiner Sicht wäre eine Vereinbarung mit jener regionalen Unternehmensgruppe „die favorisierte Lösung“. Denn „wir wollen das Haus nicht vom Markt nehmen“, jedenfalls  als Hotel, unabhängig davon, wie es auf längere Sicht genutzt werde. Die Stadtwerke seien der Überzeugung, „dass es dem Ruf des Hauses nicht gut täte“, einfach eine Weile dichtzumachen. Wobei Böddeker nicht ausschließt, dass das Restaurant womöglich eine Pause einlegt. Beim Hotel aber setzt er auf „Kontinuität“.

 Das Parkhotel Albrecht aus der Vogelperspektive.

Das Parkhotel Albrecht aus der Vogelperspektive.

Foto: BeckerBredel

Was den eingangs genannten Gerüchten dann auch auf anderer Ebene widerspräche: Ein Firmen-Gästehaus ist reine Privatangelegenheit. Und damit etwas völlig anderes als ein Hotelbetrieb, in dem sich jede und jeder einmieten kann.

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