Stadtwerke Völklingen bieten große Gewerbeflächen an

Völklingen · Neben der Meeresfischzuchtanlage Völklingen stehen über 150 000 Quadratmeter Gewerbefläche zum Verkauf. Die Gewerbeansiedlungsgesellschaft, eine Tochter der Stadtwerke, will sich möglichst schnell davon trennen.

"Alles muss raus" was nicht zum Kerngeschäft gehört, so lautet die Marschrichtung der Stadtwerke Völklingen nach ihrem Scheitern mit einer Meeresfischzuchtanlage, Gewerbeansiedlungen und Flächenentwicklungen auf ehemaligen Industriebrachen. Der im Oktober neu engagierte Geschäftsführer Michael Böddeker will nun alles abstoßen, was doch nur Lehrgeld und Nerven gekostet hat. So zählt die Abwicklung der Gewerbeansiedlungsgesellschaft Völklingen (GAV), einer hundertprozentigen Tochterfirma der Holding, zu seinen vordringlichen Aufgaben.

Bei einem Ortstermin an der Fischzuchthalle parkt Böddeker seinen Wagen, einen schon älteren Mittelklasse-Ford aus dem Fuhrpark-Bestand, nicht etwa auf dem Firmengelände, sondern korrekt am ansonsten adressenfreien August-Clüsserath-Weg, quasi auf neutralem Gebiet. Zwei Botschaften stecken da drin: Mit dem Fisch-Projekt haben Völklingen und die Stadtwerke nichts mehr zu tun, die Anlage ist verkauft und Vergangenheit. Und der neue Werke-Manager pflegt ein bescheidenes Auftreten, zu dem ein Luxusauto nicht passen würde. Flink erwandert der Westfale Böddeker einen Hügel, um am langen Arm Tausende Quadratmeter Gewerbe-Areal rundum zu beschreiben, von dem man sich rasch zu trennen gedenke. Nicht zuletzt dank Inseraten in ganz Europa sei es gelungen, konkrete Interessenten zu finden, Namen könne er keine verraten, der Preis der erschlossenen Gebiete liege bei 15 Euro je Quadratmeter. Dass es bisweilen auch zwei ernste Nachfragen für ein Angebot gebe, sei der Tatsache geschuldet, dass solch große, gut zugeschnittene Flächen nicht häufig im Angebot seien. So hat etwa das Teilstück westlich der Fischzucht (in Richtung Fenne) eine Gesamtfläche von fast 100 000 Quadratmetern, östlich (Klarenthal) stehen über 40 000 Quadratmeter zur Verfügung. Laut Böddeker hat der neue Besitzer der Fischzuchtanlage eine Option, dieses Gebiet für eine Erweiterung kaufen zu können. Man freue sich über positive Nachrichten aus dem Unternehmen, denn dadurch rücke ein Geschäft näher. Bis Sommer sollten möglichst alle Grundstücke rund um die Anlage weg sein. Bereits veräußert ist der lange schmale Streifen auf der südlichen Seite des Clüsserath-Weges. Er ging an eine Spedition.

Nach Vorstellung von Böddeker sollten die restlichen noch der GAV gehörenden Grundstücke sobald wie möglich in die Obhut der Stadt kommen, so dass die Tochterfirma GAV ihre Existenz beenden könnte. Dazu zählt auch der Boden, auf dem die Solaranlage nördlich der Zuchtanlage steht. Der Stadtwerkechef hält die Idee für charmant, dass nach vielleicht 20 Jahren hier etwas anderes entstehen könnte, warum nicht auch ein Baugebiet?

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