Stadtrat kauft sich Landesturnfest ein

Völklingen · Das Landesturnfest 2020 soll in Völklingen stattfinden. Der Stadtrat hat nun die erwünschten 50 000 Euro Zuschuss bewilligt. Derweil geht das Bangen um die Zukunft der Völklinger Kunstschule Kassiopeia weiter.

 Im Jahr 2020 in Völklingen: Eine Szene vom Festzug beim Landesturnfest 2016 in St. Ingbert. Archivfoto: Manfred Schetting

Im Jahr 2020 in Völklingen: Eine Szene vom Festzug beim Landesturnfest 2016 in St. Ingbert. Archivfoto: Manfred Schetting

Das nächste Landesturnfest soll in Völklingen stattfinden. Der Stadtrat hat am Donnerstagabend mit einstimmigem Beschluss 50 000 Euro Zuschuss für das Haushaltsjahr 2020 bewilligt. Für die Stadt gilt nach wie vor die Schuldenbremse. In öffentlicher Sitzung wurde nicht darüber gesprochen, wie dieser Betrag gegenfinanziert werden soll.

Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) sagte: "Ich freue mich auf das Landesturnfest in Völklingen ." Vorsitzender Stefan Rabel meinte für die CDU-Fraktion, die 50 000 Euro seien "auch in Zeiten schwieriger Haushaltssituation gut angelegtes Geld". Mit dieser Entscheidung zeige der Stadtrat, "dass es außer Fußball auch noch andere Sportarten in Völklingen gibt". Klaus Degen, Fraktionschef der Linken, sagte: "Wir wünschen der Veranstaltung einen Riesenerfolg." Bewegungsangebote würden heutzutage immer wichtiger. SPD-Sprecher Erik Roskothen meinte, das Fest im Jahre 2020 sei eine Herausforderung für die Völklinger, bis dahin "unsere Projekte in der Innenstadt abzuschließen".

Landesturnfeste finden alle vier Jahre statt. Das letzte startete im Mai dieses Jahres in St. Ingbert. Karsten Kreis, Geschäftsführer des Saarländischen Turnerbundes, war in die Stadtratssitzung gekommen, um für das Projekt zu werben. Kreis zeigte einen Kurzfilm mit munteren Szenen aus St. Ingbert und nannte auch Zahlen: In St. Ingbert hätten sich an drei Tagen rund 5000 Aktive beteiligt. Über 5000 Menschen hätten die Mitmachangebote genutzt. Beim Festzug durch die Innenstadt seien mindestens 1500 dabei gewesen, und die Shows hätten jeweils mehrere 100 Zuschauer besucht. Kreis versprach ein ähnliches Angebot in Völklingen und fügte hinzu, man erwarte dann zusätzlich viele Gäste aus Rheinland-Pfalz und wolle auch "den Bereich Frankreich stärken".

 Kassiopeia-Kinder bei ihrer Präsentation am Mittwochabend vor vielen Besuchern in der Kulturhalle in Wehrden. Foto: Becker & Bredel

Kassiopeia-Kinder bei ihrer Präsentation am Mittwochabend vor vielen Besuchern in der Kulturhalle in Wehrden. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Die Völklinger Kunstschule Kassiopeia erwartet derweil keine Stärkung, sondern das absehbare Aus. Eltern hatten am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in der Kulturhalle Wehrden heftig gegen Etatkürzungen protestiert. Dies war allerdings im Stadtrat kein Thema. SPD-Ratsmitglied Erik Roskothen reagierte dann am Freitagmorgen mit einer per Mail übermittelten persönlichen Erklärung. "Die Malschule Kassiopeia muss erhalten bleiben", sagte Roskothen. Die gebremste Beteiligung der Fußballvereine an den Energiekosten ("zirka 20 000 Euro ") und der Handstreich beim Bolzplatz Fürstenhausen ("zirka 35 000 Euro ") zeigten, dass es Spielräume gebe. Hier sei in kürzester Zeit entschieden worden. Dies solle nun auch bei Kassiopeia geschehen, um eine Fortführung 2017 zu gewährleisten. Ansonsten meinte Roskothen: "Völklingen braucht endlich ein tragfähiges Vereinskonzept."Der umstrittene Bolzplatz in Fürstenhausen wird verlegt. Dies beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend einstimmig, wenn auch "mit Bauchgrimmen", so Dagmar Galinowski (SPD ). Ratsmitglieder kritisierten erneut das Vorgehen von Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) in der Auseinandersetzung mit einem Anlieger. Paul Ganster (Linke) sagte zu Klaus Lorig : "Bessern Sie sich!" < Weiterer Bericht folgt.

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