Stadt will Ordnung ins Park-Chaos bringen

Völklingen · „Am liebsten wär's den Eltern wohl, wir würden dort ein Drive-In anlegen“, scherzte Oberbürgermeister Lorig angesichts des Fahrverhaltens an Grundschule und Kindertagesstätte Haydnstraße. Ein solcher Einbahn-Rundkurs kommt allerdings als Problemlösung nicht in Frage.

 Diese Schranke versperrt die Weiterfahrt zur Kindertagesstätte Haydnstraße. Dahinter liegt großzügiger Parkraum fürs Personal. Vor der Schranke ist nur ein einziger Eltern-Parkplatz ausgewiesen. Oberbürgermeister Klaus Lorig (Bildmitte) erwägt nun, die Zufahrt für Eltern zu öffnen. Fürs Personal werden neue Parkplätze an der Gärtnerstraße gebaut. Foto: Jenal

Diese Schranke versperrt die Weiterfahrt zur Kindertagesstätte Haydnstraße. Dahinter liegt großzügiger Parkraum fürs Personal. Vor der Schranke ist nur ein einziger Eltern-Parkplatz ausgewiesen. Oberbürgermeister Klaus Lorig (Bildmitte) erwägt nun, die Zufahrt für Eltern zu öffnen. Fürs Personal werden neue Parkplätze an der Gärtnerstraße gebaut. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Zur Grundschule kam 2011 am Endpunkt der Haydnstraße, im letzten Abschnitt Sackgasse, die Kindertagesstätte hinzu. Mit dem Ergebnis, dass sich nun dort zu Stoßzeiten die Autos stauen, wobei ganz Unverfrorene sogar im Wendehammer parken.

Anwohner ärgert dies seit Jahren. Ihre Beschwerden haben nun am Mittwochnachmittag eine Ortsbesichtigung durch den zuständigen Stadtratsausschuss samt Oberbürgermeister Klaus Lorig (CDU ) ausgelöst.

"200 bis 250 Autos" seien dort zu den Bring- und Abholzeiten zu sehen, berichten Anwohner den Kommunalpolitikern. Und die Situation sei mittlerweile so angespannt, "dass sich die Eltern fast untereinander kloppen".

Die Problemlage sei bekannt, versichert Oberbürgermeister Lorig. Nun gehe es um Lösungen. Wobei Lorig auch das "Drive-In", bekannt von Schnellrestaurant-Ketten, als Wunschvorstellung von Eltern anspricht, die ihre Kinder direkt vor der Tür abladen wollen.

Das wäre theoretisch möglich, wenn man den Fußweg rund ums gesamte Gelände von Schule und Kindertagesstätte zum Befahren freigäbe. Was aber wohl als ernsthafte Lösung nicht in Frage kommt.

Die Situation ist verwickelt. Und Lorig präsentierte dementsprechend Lösungsmöglichkeiten, die ins Einzelne gehen. Für Eltern könnten, wenn die Lehrer etwas ausweichen, 30 bis 35 Parkplätze an der Haydnstraße entlang des Schulgebäudes reserviert werden. Hinter den jetzigen Hecken an der Haydnstraße könnte ein sicherer Fußweg angelegt werden, der bis zur Kindertagesstätte führt. Zumindest für die Nachmittagsbetreuung könnte der unterere Eingang der Schule zur Püttlinger Straße hin geöffnet werden. Dies würde den bisherigen Eingang, der direkt neben der Einfahrt zur Kindertagesstätte hin liegt, entlasten. Ein Zugang zur Schule wäre auch über den Schulhof möglich, wenn zeitweise ein Zauntor zur Püttlinger Straße hin geöffnet würde.

Eine konkrete Maßnahme ist eingeleitet: Die Stadt baut zehn Parkplätze an der Gärtnerstraße. Sie sind fürs Personal der Kindertagesstätte bestimmt. Von dort aus sind es wenige Gehminuten durch den Bürgerpark. Fürs Personal sind bisher zwölf Plätze direkt vor der Tür reserviert. Die Zufahrt sichert eine Absperrschranke. Eltern müssen ab diesem Punkt mit ihren kleinen Kindern eine gute Strecke laufen. Lorig denkt nun daran, diese Schranken für Kindergarteneltern zu öffnen - in der Hoffnung, dass damit kein Missbrauch getrieben wird. In der Form, dass dann immer mehr Leute bis zum Kindergarten durchfahren und erst dort - statt im vorgesehenen Wendehammer - wenden.

Und wie geht's jetzt weiter? Lorig: "Wir diskutieren verwaltungsintern mit der Schule, die ein wesentlicher Mitspieler ist."

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