Stadt Völklingen versorgt ihre GrundschülerRegionalverband Saarbrücken verspricht rechtzeitige Lieferung

Völklingen. Rund 900 der etwa 1400 Grundschüler in Völklingen beteiligen sich am kommenden Schulbuch-Ausleihsystem. Um die Versorgung der Grundschüler kümmert sich die Stadt. Und zu Schuljahresbeginn wird jedes Kind, das teilnimmt, seine eigene Kiste mit Namen darauf komplett im Klassenzimmer vorfinden, versichert Kurt Kasper, zuständiger Fachbereichsleiter im Völklinger Rathaus

Völklingen. Rund 900 der etwa 1400 Grundschüler in Völklingen beteiligen sich am kommenden Schulbuch-Ausleihsystem. Um die Versorgung der Grundschüler kümmert sich die Stadt. Und zu Schuljahresbeginn wird jedes Kind, das teilnimmt, seine eigene Kiste mit Namen darauf komplett im Klassenzimmer vorfinden, versichert Kurt Kasper, zuständiger Fachbereichsleiter im Völklinger Rathaus.Damit das klappt, sind derzeit Leute an allen neun Grundschulstandorten im Stadtgebiet kräftig am Packen. Das Rathaus schickt dazu der Schulsekretärin tageweise drei Mann vom Hauspersonal zur Verstärkung. Vor dem Packen steht natürlich das Inventarisieren, damit man später auch weiß, wo die Bücher gelandet sind. Die Eltern, wenn sie nicht da sind, auch der Klassenlehrer, quittieren den Empfang. Und übers ganze Leih- und Rückgabesystem wacht dann an jeder Schule ein Schulbuch-Koordinator, in der Regel die Sekretärin, aber manchmal auch der Rektor selbst.Zu zerschlissen sollten die Bücher nach Gebrauch nicht zurückkommen. Die Stadt behält sich laut Kurt Kasper vor, den Eltern eine Wertminderung in Rechnung zu stellen. Und wenn einem Kind ein Buch abhanden kommt, müssen die Erziehungsberechtigten selbst für Ersatz sorgen. Die Teilnahme an der Ausleihe kostet 40 Euro pro Jahr. Das Geld dient dann dazu, neue Bücher anzuschaffen. Wer bisher aus sozialen Gründen Schulbuchfreiheit genoss, kann dies auch innerhalb des neuen Systems beantragen. Die Bücher, die jetzt eingepackt werden, wurden übrigens alle über Buchhandlungen in Völklingen bezogen und gekauft. Kasper hofft, dass die zugesagten Landeszuschüsse zur Deckung der Kosten reichen.Kasper und Oberbürgermeister Klaus Lorig hatten bereits Anfang März das komplette Konzept der Stadtverwaltung vorgelegt und den Eltern erläutert (die SZ berichtete).Regionalverband. 90 Schüler und 50 Kinder von Beschäftigten des Regionalverbandes opfern einen Großteil ihrer Sommerferien: Sie werden die neuen Schulbücher für die 50 weiterführenden Schulen verpacken. Das kündigt Karolina Rohr, Koordinatorin der Schulbuchausleihe beim Regionalverband, im SZ-Gespräch an. 70 bis 80 Prozent der Schüler seien derzeit zur Buchausleihe angemeldet, berichtet Rohr. Das sind 13 000 Schüler, fügt Peter Schwarz, kaufmännischer Leiter des Gebäudemanagement-Betriebs Schulen des Regionalverbandes, hinzu: "Die Zahl wird sich noch deutlich erhöhen." Täglich meldeten Eltern ihre Kinder noch an. Schwarz glaubt, dass auch viele Hartz-IV-Familien sich noch melden werden. Denn die bekommen kein Geld mehr für die Schulbücher überwiesen, sondern müssten ebenfalls einen Antrag für die Ausleihe stellen. Schwarz vermutet bereits jetzt, dass der Regionalverband einen Teil der Verwaltungs- und Sachkosten tragen muss: "Ich rechne damit, dass der Zuschuss des Landes nicht kostendeckend ist." Neun Euro erhält der Regionalverband vom Land pro teilnehmendem Schüler, dazu kommen 1500 Euro pro Schule für die Sachkosten. Damit soll die "Erstausstattung" finanziert werden. Die Leihgebühr geht im Gegenzug ans Land. Für Bücher an Erweiterten Realschulen und Gesamtschulen werden in den meisten Klassenstufen 55 Euro fällig, für Gymnasien 60 Euro. Schwarz lobt das Ausleihsystem: "Es ist eine tolle Sache, dass die Eltern entlastet werden."183 000 Bücher bestelltWie die Beigeordnete Elfriede Nikodemus (SPD) berichtet, seien im Regionalverband 183 000 Bücher bestellt worden. Das sind wegen der zu erwartenden Nachzügler mehr als die Anmeldungen. Die Bücher werden über die Zuschüsse vom Land finanziert. 20 Koordinatoren musste der Regionalverband einstellen, sagt Nikodemus. Dazu kommen sechs Schulsekretärinnen. Sie sollen als Chefs der "Pack-Teams" dafür sorgen, dass die Ausleihe am ersten Schultag klappt. Bis dahin mussten Nikodemus, Schwarz und Rohr viele Fragen klären. Wo werden die Bücher gelagert? Können die Buchhandlungen rechtzeitig liefern? Rohr beantwortet die letzte Frage mit einem klaren Ja. Die Händler werden die Bücher klassenweise in die Schulen liefern. Um die Buchhändler in der Region zu unterstützen, sei der Auftrag für die Schulbücher nicht zentral ausgeschrieben worden, sagte Nikodemus. Der Regionalverband hat eine Info-Hotline zur Schulbuchausleihe eingerichtet. Karolina Rohr, Tel. (0681) 506-75 77, steht für Fragen zur Verfügung.

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