Stadt streicht die Rampe

Völklingen · In der Diskussion um die Neugestaltung der Umgebung der Versöhnungskirche haben nun die Planer ein neues Konzept vorgestellt: Eine teure Rampe entfällt. Allein der erste Bauabschnitt soll dennoch fast eine halbe Million Euro kosten.

 Blick auf den ersten Bauabschnitt an der Versöhnungskirche: Zunächst soll der Raum von der Moltkestraße bis hin zur Kirche neu geformt werden mit einem Bereich für Freiluftgastronomie und einem für Kunsterlebnisse im Grünen. Die Giebelwand (links im Bild) soll ganz besonders gestaltet werden – vielleicht sogar mit Lochblechen, auf denen die Spitze des Kirchturms abgebildet ist. Foto: Jenal

Blick auf den ersten Bauabschnitt an der Versöhnungskirche: Zunächst soll der Raum von der Moltkestraße bis hin zur Kirche neu geformt werden mit einem Bereich für Freiluftgastronomie und einem für Kunsterlebnisse im Grünen. Die Giebelwand (links im Bild) soll ganz besonders gestaltet werden – vielleicht sogar mit Lochblechen, auf denen die Spitze des Kirchturms abgebildet ist. Foto: Jenal

Foto: Jenal

Die denkmalgeschützte evangelische Versöhnungskirche in der Innenstadt soll besser in Szene gesetzt werden, ihr Umfeld gleichzeitig zu einem Treffpunkt für die Bürger werden. Nun soll als erster Bauabschnitt der Bereich von der Moltkestraße bis zur Kirche, heute noch ein unansehnlicher Parkplatz, angegangen werden. Luca Kist vom Planungsbüro Dutt & Kist (Saarbrücken) hat am Dienstagabend den Stadtentwicklungsausschuss und den Völklinger Stadtrat über ein neues Konzept informiert.

Wichtigster Punkt: Die Rampe, die neben den jetzigen Treppen vom Vorplatz aus empor zur Kirche führen sollte, wird komplett gestrichen. Die Landesplaner im Innenministerium, das auch über Zuschüsse entscheidet, waren für die Rampe als kinderwagen- und behindertenfreundlichen Zugang gewesen. Die Denkmalschützer im Bildungsministerium dagegen meinten, dass eine solche Rampe den Gesamteindruck empfindlich störe. Darum gab es eine rund ein halbes Jahr währende Diskussion (mitsamt Verzögerung). Nun werde die Rampe nicht mehr für erforderlich gehalten, sagte Kist . Damit werde auch rund eine Viertelmillion Euro bei dem Projekt eingespart. Das damit unter der "magischen Grenze" (Kist ) von einer halben Million Euro bleiben soll. Wobei die Stadt immer noch ein Drittel der Kosten selbst zu tragen hätte. Und dies ist nur der erste Bauabschnitt beim gesamten Versöhnungskirchen-Projekt, das sich bis hin zur Poststraße zieht. Störende Häuser auf dem Weg zum Ziel sind bereits abgerissen: neben dem früheren Martin-Luther-Haus an der Poststraße auch das Haus Moltkestraße Nr. 35, das für den erste Bauabschnitt zählt. Am Nachbarhaus Moltkestraße Nr. 33 präsentiert sich jetzt dem Betrachter eine fast 150 Quadratmeter große, mit Betonträgern gesicherte Giebelwand. Diese wollen die Planer nun ansehnlich gestalten, wobei laut Kist eine Begrünung als "zu pflegeintensiv" zu verwerfen ist. Kist hat zwei mögliche Alternativen vor Augen: Einmal einen "metallartigen Vorhang" mit einer "wellenartigen Struktur", zum anderen eine Metallkonstruktion mit Lochblechen, die eine bildhafte Darstellung wiedergeben. Dort könnte dann zum Beispiel der zwiebelförmige Turmaufbau der Versöhnungskirche zu sehen sein. Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ) äußerte die Sorge, in der Konstruktion könnten sich Tauben einnisten. Kist antwortete, dies habe sich bei einem ähnlichen Projekt in Dillingen nicht bestätigt. Bintz gab daraufhin zurück: "Wenn es nicht klappt, dann nehmen wir Sie als Taubenwart."

Der Freiraum zwischen Moltkestraße und Kirche wird derzeit noch durch einen Metallgitterzaun geteilt. Die Grundaufteilung bleibt, wobei der Zaun durch Poller ersetzt wird. Diese können in Bedarfsfällen entfernt werden, wodurch man acht bis neun kirchennahe Parkplätze gewinnt. Die Basaltpfeiler, die derzeit das Tor tragen, werden etwas versetzt, damit der Betrachter einen "symmetrischen Gesamteindruck" (Kist ) gewinnt. Im Bereich zur Straße hin könnte sich vorhandene Freiluft-Gastrononie ausdehnen. Der Raum zur Kirche hin soll dem Kunsterlebnis innerhalb von kleinen Grünanlagen mit Eiben, Hainbuchen und Gräsern gewidmet sein. Kist hat hier bereits Kontakt mit der Kunsthochschule aufgenommen.

Doch das Konzept hat noch eine längere Abstimmungsprozedur vor sich: mit der Kirchengemeinde als Hausherren, den Fachämtern und Ministerien und letztlich dem Stadtrat, der dann entscheidet.

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