"St. Eligius ist ein Traum"

Völklingen. Pfarrer sind von Berufs wegen grundsätzlich positiv eingestellt. Doch Pastor Thomas Weber, zuständig für die Völklinger Pfarreien St. Eligius, St. Michael und St. Konrad, kann sogar mehrere Gründe nennen, weshalb er gerne in Völklingen lebt und arbeitet. "Fangen wir beim Wichtigsten an", sagt er, "nämlich bei den Menschen

 Pastor Thomas Weber ist beeindruckt von der imposanten Architektur "seiner" Eligius-Kirche. Foto: Becker & Bredel

Pastor Thomas Weber ist beeindruckt von der imposanten Architektur "seiner" Eligius-Kirche. Foto: Becker & Bredel

Völklingen. Pfarrer sind von Berufs wegen grundsätzlich positiv eingestellt. Doch Pastor Thomas Weber, zuständig für die Völklinger Pfarreien St. Eligius, St. Michael und St. Konrad, kann sogar mehrere Gründe nennen, weshalb er gerne in Völklingen lebt und arbeitet. "Fangen wir beim Wichtigsten an", sagt er, "nämlich bei den Menschen." Obwohl der 37-jährige Geistliche erst vor zwei Jahren von Emmersweiler hierher versetzt wurde, hat er die Völklinger immer als "offen und liebenswert" erlebt. "Und", fügt er lachend hinzu, "auch meistens als sehr direkt, da wird nicht lange drumherum geredet!" Allzu viele - über die Kirchensteuer registrierte - Katholiken gibt es hier nicht. Nicht mehr. Lange vorbei sind die Zeiten, als in der riesigen Eligiuskirche bei der Sonntagsmesse kaum noch ein Sitzplatz zu kriegen war. "In den letzten 20 Jahren hat sich die Zahl der Völklinger Katholiken auf rund 4000 halbiert", berichtet Weber. Zu den regelmäßigen Kirchenbesuchern gehören etwa 180 in St. Eligius, 140 in St. Michael (in deren Nähe er wohnt) und 80 in der St. Konrad-Kirche auf der Hermann-Röchling-Höhe. Gemeinsam mit Kaplan Jürgen Zapp betreut Weber zur Zeit noch die vakanten Pfarreien Geislautern, Ludweiler und Lauterbach. Dabei werden sie unterstützt von einem Ruhestandsgeistlichen, einer Gemeindereferentin sowie von zwei Diakonen, die immerhin Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen übernehmen dürfen. "Wir haben hier eine sehr gute Zusammenarbeit der christlichen Kirchen", betont Weber, "und viermal jährlich finden sehr hilfreiche Treffen im interreligiösen Dialog zwischen Christen, Muslimen und anderen Religionen statt." Aber nicht nur die Menschen, auch die Stadt gefällt ihm: "Völklingen hat - trotz aller Mängel während der Umstrukturierung - eine angenehme Mischung aus städtischem Flair, Industrie und Natur. In kurzer Zeit ist man im Grünen, in Parks oder in den Wäldern ringsum." Natürlich ist er auch stolz auf das zentrale Kirchengebäude: "Diese Eligiuskirche ist ja für einen Pastor ein Traum", sagt er, "daran alleine kann man schon sehen, wie das Leben hier vor einem halben Jahrhundert war." "Sehr direkt", wie die Völklinger nun mal sind, wird er von ihnen immer wieder auch auf die bekannt gewordenen Fälle von Kindesmissbrauch in kirchlichen Einrichtungen angesprochen. "Das alles ist sehr schlimm", sagt er, "nicht nur die kriminellen Vorgänge, sondern auch die Vertuschungsversuche." Er hat mit vielen Gläubigen darüber gesprochen. "Die Kirche ist meine Heimat", sagt er. "Da muss gründlich aufgeräumt werden."

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