Spuren römischer Siedlungen im Warndt

Ludweiler · Denkmalbeauftragter Stefan Zender wird über Siedlungsplätze im Warndt referieren. Fundament- und Siedlungsreste auf dem Gebiet weisen auf eine frühe Landwirtschaft hin, die in die römische Zeit zu datieren ist.

Der Heimatkundliche Verein Warndt lädt zu einem Vortrag am Donnerstag, 25. Februar, um 19 Uhr, ins Glas- und Heimatmuseum in Ludweiler , Am Bürgermeisteramt 5, ein. Der ehrenamtliche Denkmalbeauftragte des saarländischen Landesdenkmalamtes, Stefan Zender, wird über "Römische Siedlungsplätze und alte Agrarstrukturen im Warndt" referieren.

Der 5000 Hektar große Warndt erweist sich aufgrund einer seit den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts insbesondere von ehrenamtlichen Helfern betriebenen Forschung als für die römische Zeit erstaunlich dicht besiedelt. Dabei ist der Befund fast immer der gleiche: Neben feuchten Vertiefungen, deren Ausdehnung einen Durchmesser von zehn Metern und eine Tiefe von einem Meter meist nicht überschreitet, finden sich in unterschiedlicher Ausprägung Siedlungsreste wie Ziegel, Mauerquader, Keramik, Eisenteile und Fragmente von Mahlsteinen. An einigen wenigen Fundplätzen sind auch Fundamentreste aufgedeckt worden. Nach der in der Fachwelt vorherrschenden Meinung sind die Vertiefungen durch Entnahme von Ton und Lehm zur Verwendung an Fachwerkbauten entstanden. Einer Mindermeinung zufolge geht ihre Entstehung auf den oberflächennahen Abbau des hier anstehenden Brauneisensteins zur Verhüttung zurück. Durch den Einsatz eines seit 2008 zur Verfügung stehenden mit Laser-Technik erstellten digitalen Geländemodells sind in der Nähe der Vertiefungen lineare Strukturen (Stufenraine und Bodenwellen) entdeckt worden, die Rechtecke und Trapeze bilden und netzartig verknüpft häufig eine ansehnliche Fläche bedecken.

Der Referent wird in seinem Vortrag insbesondere anhand von Laser-Scans zu belegen versuchen, dass es sich bei den Strukturen um Flurrelikte einer frühen Landwirtschaft handelt, die aufgrund allgemeiner und besonderer topographischer Lagebezüge zu den Siedlungsplätzen an den Vertiefungen ebenfalls in die römische Zeit zu datieren sind.

Der Eintritt ist frei.

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