Spielen überwindet Sprachbarrieren

Wehrden · Beim Spielen Kontakte knüpfen, einander näher kommen. Diese Absicht stand hinter dem Spielefest, zu dem der Verein Baris geladen hatte. Mit der Veranstaltung schloss die Interkulturelle Woche der Stadt Völklingen ab.

 Auch die dreijährige Enes Öztürk ist im Spielkreis dabei, schaut sich neugierig um. Foto: Becker & Bredel

Auch die dreijährige Enes Öztürk ist im Spielkreis dabei, schaut sich neugierig um. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Zum Abschluss der Interkulturellen Woche in Völklingen steht am Freitagnachmittag ein Spielefest beim Verein "Baris - Leben und Lernen" auf dem Programm. Neben vielen Kindern begrüßt das Team um Elisabeth Biehl und Dagmar Gruber auch die städtische Integrationsbeauftragte Gülsah Bora. "Ich bin sehr zufrieden", bilanziert die Organisatorin der Interkulturelle Woche. Sie berichtet von gut besuchten Veranstaltungen. Zum Auftakt am Montag seien über 200 Besucher gekommen: Auf dem Willkommensfest hätten sich die Flüchtlinge wohl gefühlt. Bora lobt das Engagement der teilnehmenden Einrichtungen, der ehrenamtlichen Helfer und der Kollegen von der Stadtverwaltung. "Es hat richtig Spaß gemacht", sagt die Integrationsbeauftragte.

Viel Spaß haben auch die Jungs und Mädchen auf dem ehemaligen Schulhof in der Saarstraße. Zum Auftakt gibt es Zitronentee, am Ende warten noch kulinarische Leckereien. Und dazwischen wird ordentlich getobt. "Alle Kinder zu mir", ruft Elisabeth Biehl. Auf geht's! Ein Kreis ist schnell gebildet, ein Freiwilliger für die Mitte muss ebenfalls nicht lange gesucht werden. Er soll den Ball abfangen, den sich die Kollegen zuwerfen.

Bei herrlichem Sonnenschein ist der Nachwuchs schnell auf Betriebstemperatur, schon nach wenigen Minuten fliegt die erste Jacke in die Ecke. Einige Mütter und jüngere Geschwister machen es sich am Rand des Spielfeldes gemütlich.

Sie schauen den Kindern auch bei einem türkischen Spiel zu. Ein gezielter Ballwurf genügt, und die zu einem Turm angehäuften Steine purzeln durcheinander. Eine Gruppe versucht, den Turm wieder aufzubauen. Doch Vorsicht: Wer von den Kontrahenten mit dem Ball abgeworfen wird, ist raus.

Die Eltern der Kinder, die über den Hof flitzen, stammen unter anderem aus Italien, Algerien oder der Türkei. Kommunikationsprobleme gibt es nicht. Es wird viel gelacht. Und bei einem Erfolg wird gemeinsam gejubelt.

"Fährmann, Fährmann, wie tief ist das Wasser?" schallt es über den Platz. Der Fährmann gibt die Tiefe bekannt, in einer Runde sind es stattliche "fünf Millionen Meter". Dann jagt er die entgegenstürmenden Kollegen. Wer abgeklatscht wird, wechselt die Seite und hilft dem Fänger. Der Fährmann bestimmt auch die Bewegungsart. Ob rennend, hüpfend oder in Zeitlupe: Keiner geht bei der Hatz durch die imaginären Wellen unter. Der ein oder andere Zusammenstoß lässt sich allerdings nicht vermeiden. Doch kleine Wehwehchen sind schnell vergessen oder werden von den Betreuerinnen einfach weggetröstet.

"Sind die echt?", fragt ein Kind vor dem Eier-Staffellauf. Klar sind die echt. "Achtung! Fertig! Los!", ruft Dagmar Gruber. Eines der gekochten Ei klatscht so oft zu Boden, dass es auseinanderbricht. Diejenigen, die heil bleiben, werden aber auch nicht alt. Die Kinder essen sie einfach auf.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort