SPD Lauterbach will Bodenproben nach Überflutung

Lauterbach · Das jüngste Lauterbach-Hochwasser hat der Lauterbacher Ortsvorsteher Dieter Peters zum Anlass genommen, die längst fällige Bachsanierung neu in die Diskussion zu bringen. Dabei mahnt er auch eine Soforthilfe an.

 Die Lauterbacher Straße zwischen Ludweiler und Lauterbach nach den letzten extremen Regenfällen. Foto: Becker & Bredel

Die Lauterbacher Straße zwischen Ludweiler und Lauterbach nach den letzten extremen Regenfällen. Foto: Becker & Bredel

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Nach der jüngsten starken Überflutung des Lauterbachs vor knapp drei Wochen fordert die SPD Lauterbach das Gesundheitsministerium auf, Bodenproben von den betroffenen Grundstücken zu nehmen, um die Gesundheitsrisiken durch die stark belasteten Abwässer zu überprüfen. Ortsvorsteher Dieter Peters wandte sich mit einem Brief direkt an Gesundheitsministerin Monika Bachmann (CDU ), schrieb die Partei in einer Presseerklärung. Als weitere Sofortmaßnahme forderte Peters Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU ) auf, die Anwohner bei der Reinigung des Bachbettes und ihrer Grundstücke von unappetitlichen und gesundheitsgefährdenden Ablagerungen zu unterstützen. "Das ist das mindeste, was Sie kurzfristig für die Anwohner tun können", so Peters. Vorangegangen war eine Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereins. Darin verständigten sich die Teilnehmer darauf, dass es unwahrscheinlich sei, dass die im Lauterbach-Gutachten empfohlene Verbreiterung des Bachbettes realisierbar ist. Notwendig sind vielmehr Sofortmaßnahmen wie die Wiederherstellung des bisherigen Bachbettes, das teilweise durch Wildschweinschäden und Verwucherung zerstört ist. Dadurch entstehen Staustellen. Weiter fordert die SPD Lauterbach auch den Entsorgungsverband Saar (EVS) auf, die Kapazität des Sammelsystems zu überprüfen und einen Überlauf des Hauptsammlers bei Starkregen zu vermeiden. Dieser sammelt in einem Mischabwassersystem sowohl Schmutzwasser als auch Oberflächenwasser. Beim Überlauf werden von hier fäkalienhaltige Abwässer über den Lauterbach abtransportiert. "Es ist nicht einzusehen, dass die Bürger für ein Abwassersystem zahlen, um dann später die Fäkalien in den Gärten wiederzufinden", formuliert Peters.

Da es mittlerweile auch immer häufiger im höher gelegenen Neubaugebiet zur Überflutung des Kanalsystems kommt, sieht die SPD Lauterbach auch hier den EVS in der Pflicht, Maßnahmen zu ergreifen. Die Abwasseranlagen des EVS in Lauterbach seien auf dem neusten Stand, so Peter. Da sie jedoch als Mischwassersystem konzipiert sind, gelange bei Starkregen auch aus diesen Anlagen verunreinigtes Wasser in den Bach und in die Gärten der Anwohner. Dass dem so ist, hat der EVS auf einer Bürgerversammlung vor einigen Jahren allerdings verneint. Normalerweise wird das Abwasser in der Kläranlage am Ortseingang gereinigt. Die französische Gemeinde Carling muss ihre Abwasseranlagen noch erweitern, was sie zugesagt hat, so Peters weiter. Da die Regenrückhaltebecken dort zu klein sind, gelangen häufig Abwässer aus Frankreich in den Bach. Der Bürgermeister von Carling hat den Ausbau der Abwasseranlagen zugesagt. Damit wurde auch begonnen. Aber auch diese werden als Mischwassersystem konzipiert, so dass bei Starkregen weiter Abwässer in den Bach gelangten.

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