Sonnenwetter macht Laune am Bau

Völklingen · Mitten in Völklingen, zwischen Rathausstraße und Hofstattstraße, soll bis Jahresende ein Seniorenheim mit fast hundert Wohneinheiten entstehen. Für die Arbeiter ist der Raum etwas eng, aber das 15-Millionen-Euro-Projekt geht zügig voran.

Früher mussten neugierige Zeitgenossen noch selbst an die Baustellen in der Stadt, um zu gucken, was es Neues gibt. In modernen Zeiten können sie von daheim aus den Gang der Dinge beobachten, denn die ausführenden Firmen stellen im Internet Fotos zur Verfügung.

So auch die niederländische Industrie- und Gewerbebau-Firma Ten Brinke, die das "Seniorenzentrum am Alten Rathaus" in der Völklinger Innenstadt hochzieht. Alle 30 Minuten liefert die Webcam der Firma aus der Höhe eines Kranes ein Standbild von der Großbaustelle zwischen Bismarckstraße und Hofstattstraße. Der Nutzer der Seite kann sich auch Archivbilder ansehen oder die einzelnen Aufnahmen zu einem Zeitraffer-Filmchen verdichten.

Um Geschwindigkeit und Ausmaß der Baufortschritte zu erfassen, ist ein Spaziergang an den Ort aber nicht zu übertreffen, wenngleich ein Betreten der inneren Baustelle weder gestattet noch ratsam ist. Aufgrund des eingeschränkten Platzes ist jeder Zentimeter Boden verplant und mit Baumaterial wie Eisen und Verschalungen belegt. Wie in einem Material-Urwald haben sich die anderthalb Dutzend Arbeiter regelrechte Trampelpfade reserviert, die ihnen die Wege zu den entscheidenden Stellen offen halten.

Mittlerweile ist das Erdgeschoss (das in der Hofstattstraße über dem sichtbaren Keller liegt, also 1. Stock ist) fertig gestellt, die Decken sind zu einem Drittel betoniert. In dieser Woche werden in den üblichen Zehn-Stunden-Schichten zwischen 7 und 17 Uhr die restlichen Decken gegossen. An der Bismarckstraße arbeiten die Maurer schon an den Außenwänden des 2. Stockes. Am anderen Ende des Hauses werden noch Erdarbeiten ausgeführt, es greift also vieles ins andere.

Was den meisten Beobachtern auffällt, ist die bereits heute erkennbare Dominanz des Gebäudes, das auf einer ehemaligen Frei- und Brachfläche entsteht. Auf einer Grundgröße von gut 3000 Quadratmetern werden auf drei Wohnetagen und einer Nettogeschossfläche von 5500 Quadratmetern an die 100 Pflege-Appartements "mit gehobenem Ambiente" untergebracht.

Aus dem Baubüro im ehemaligen "Residenz"-Kino, das optimale Sicht auf das Geschehen bietet, freuen sich die niederländischen Ingenieure über Arbeiten "im Plan" und "null Problem mit niemand". Man wolle Ende des Jahres fertig sein, heißt es. Auch Polier Viktor Dinges von der Idar-Obersteiner Baufirma Budau, die als Subunternehmer den Rohbau erstellt, hat keine Klagen. Nichts kaputt gegangen, keiner verletzt, das angekündigte Frühlingswetter sei auch für die Motivation seiner Mitarbeiter prima, sagt der gebürtige Kasache.

Gleich mehrere Unternehmen bewerben das Völklinger Objekt als Kapitalanlage mit einer zu erwartenden Mietrendite von fünf Prozent. Betreiber des Seniorenhauses wird die in Düsseldorf ansässige Alloheim GmbH sein.

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