Täglich Ärger mit Hundekot So kommt das Geschäft in die Tüte
Völklingen · Völklingen Stadtverwaltung belehrt jetzt Hundebesitzer mit aufgedruckten Comics.
Rund 2500 Hunde sind in Völklingen gemeldet. Dutzende ihrer Hinterlassenschaften sehen Passanten tagtäglich auf ihrem Weg. Dabei sind sogenannte Hundetoiletten an vielen Stellen zu finden: grüne Behälter, aus denen der Besitzer eine Kot-Tüte ziehen kann. Man kann allerdings keinen Hund so erziehen, dass er sein Geschäft direkt in diese Tüte verrichtet. Da heißt es für den Besitzer: zugreifen und einpacken. Auch wenn das wohl anfangs etwas Selbstüberwindung kostet.
Altbürgermeister Wolfgang Bintz, selbst stolzer Besitzer zweier Labrador-Hunde, hat diese Aktion schon mit dem Einpacken eines Salatkopfes an der Gemüsetheke verglichen: „Tüte auf links drehen, über den Salat stülpen, wieder umdrehen und dann oben zubinden. Genau so einfach geht das.“ Diese Anleitung ist nun in Comic-Form auf Hundetüten in Völklingen wiedergegeben. Die Bilder zeigen fünf Schritte auf. Wobei Schritt fünf – nämlich ab mit dem Beutel in den nächsten Mülleimer – jedenfalls auch peinlich beachtet werden sollte.
Denn auch das gibt es: Hundekot, der zwar in Tüten gepackt wird, aber in der Landschaft liegen bleibt, weil der Besitzer den Weg zum nächsten Mülleimer scheut. Wenn diese Tüte dann mit dem Mäher erwischt wird, ist der Kontakt um so intensiver und unangenehmer. Tobias Noll, Chef der Stadtgärtnerei, weiß ein Lied davon zu singen.
Kot-Tüten sind in vielen Farben im Handel: von schwarz über grau, braun, gelb und grün bis hin zu rot. Die Stadt hat jetzt wieder die Signalfarbe Rot gewählt. Sie warnt, auch wenn es um so schlimmer aussieht, wenn dann solch auffällige Tüten sogar in Büschen hängen.
Ein Nachteil der Völklinger Hundetoiletten: In Nachbargemeinden hängt der Auffangbehälter direkt an den Pfosten unter dem Ausgabebehälter. Dies ist in der Hüttenstadt nicht der Fall. Dies bedeutet in der Regel, ein Stück mit der Tüte zu laufen. Am Ende der Poststraße hin zur Rathausstraße, wo die von uns fotografierte Hundetoilette steht, findet sich der nächste Mülleimer (im typischen städtischen Blau) etwas versteckt einige Schritte um die Ecke in der kleinen Grünanlage mit dem Brunnen beim Globus-Parkplatz.
Einfach liegen lassen kann (theoretisch) ein Verwarnungsgeld kosten. Ab 20 Euro aufwärts, wie Stadt-Pressesprecher Uwe Grieger mitteilte. Allerdings werden solche Fälle praktisch nie geahndet. Da hängt es am nötigen Beweis. Wenn nicht zufällig ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes auf frischer Tat zugesehen hat, braucht die Stadtverwaltung da schon Zeugen, die konkrete Angaben machen können.
Hundehalter können jetzt zumindest nach der Anleitung auf den Tüten üben. „lt’s so easy . . .“, verkündet jedenfalls der Fiffi, der unter den Zeichnungen prangt.
