Silber mit dem Axolotl

Völklingen · Beim Landeswettbewerb „Schüler experimentieren“ gab es zweite Plätze auch für junge Leute aus der Region – unter anderem für Michael Rosch (11) aus Püttlingen, der das Völklinger Albert-Einstein-Gymnasium besucht.

 Michael Rosch, Schüler des Völklinger Einstein-Gymnasiums, mit einem Zucht-Axolotl. Fotos: Becker & Bredel

Michael Rosch, Schüler des Völklinger Einstein-Gymnasiums, mit einem Zucht-Axolotl. Fotos: Becker & Bredel

In freier Natur gibt es sie - in ihrem Ursprungsgebiet bei Mexiko-Stadt - kaum noch, vielleicht sind sie da sogar schon ausgestorben. In Püttlingen werden sie jedoch mit Erfolg gezüchtet - von einem Elfjährigen: Michael Rosch züchtet Axolotl.

Die Arbeit mit den südamerikanischen Amphibien stellte er beim Landeswettbewerb "Jugend forscht - Schüler experimentieren" vor und gewann im Bereich Biologie den zweiten Preis. "Der Axolotl - ein interessantes, pflegeleichtes Haustier oder ein anspruchsvoller Exot?" So hieß die Arbeit des Sechstklässlers vom Völklinger Albert-Einstein-Gymnasium.

Auf den Axolotl wurde er aufmerksam, als er 2014 eine Zuchtbörse für Aquarienfreunde besuchte. Seine Eltern haben Fische, er wollte einen Axolotl. Der weiße Kiemenatmer sieht aus wie ein Molch, nur durchläuft das Tier nicht die übliche Metamorphose der Lurche und Molche, sondern bleibt in dem Stadium stehen, in dem die Lurche eigentlich noch Jungtiere im Larvenstadium sind. Während bei unseren Amphibien die erwachsenen Tiere Lungen entwickeln und aufs Land gehen, bleiben dem Axolotl die Kiemenäste zeitlebens erhalten.

Axolotl haben eine ganz besondere Regenerationsfähigkeit. Verlieren sie zum Beispiel ein Bein, dann wächst es wieder nach. Diese Eigenschaft fasziniert Forscher auf der ganzen Welt. "Die Tiere sind fast blind und schnappen einfach nach allem, was sich bewegt. So beißen sie auch Artgenossen. Dann ist es gut, wenn Füße und Beine nachwachsen", erklärt Michael.

Seine Axolotl bekamen im Mai 2015 Nachwuchs, obwohl ihre Zucht als sehr schwierig gilt. Das weckte den Ehrgeiz des Elfjährigen: Er besorgte sich Informationen über die Zucht, zog die Tiere im Keller und auf dem Dachboden in unterschiedlichsten Umgebungen auf und protokollierte die Ergebnisse wissenschaftlich.

"Dabei habe ich festgestellt, dass meine Axolotl unter normalen Zimmerbedingungen sehr gut wachsen und genau so gesund sind wie unter den im Internet empfohlenen Kellerbedingungen." Die Jury würdigte das wissenschaftliche Arbeiten des Püttlingers und verlieh ihm den zweiten Preis.

Ebenfalls Silber errangen Janine Feldmann aus Schmelz und Charlotte Kalmes aus Heusweiler. Sie untersuchten die Entwicklung der Saarbahn und die Veränderungen, die der Neubau der Strecke von Etzenhofen nach Lebach für die Umwelt bedeutete.

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