Damit Herz nicht zum Schmerz wird Wenn die Psyche das Herz krank macht

Völklingen · Symposium der SHG-Kliniken Völklingen zu Wechselwirkungen zwischen Herzmedizin und Psychologie

  Beim Symposium im Kongresszentrum der SHG-Kliniken Völklingen (von rechts):  Professorin Ingrid Kindermann, Professor Volker Köllner, Dr. Timea Stier, Dr. Cem Özbek, Dr. Axel Brausch, Dr. Irene Özbek, Professor Christian Templin, Judit Kleinschmidt, Dr.  Katharina Tigges-Limmer, Dr. Denise Lenski, Dr. Jennifer Kennel.

 Beim Symposium im Kongresszentrum der SHG-Kliniken Völklingen (von rechts):  Professorin Ingrid Kindermann, Professor Volker Köllner, Dr. Timea Stier, Dr. Cem Özbek, Dr. Axel Brausch, Dr. Irene Özbek, Professor Christian Templin, Judit Kleinschmidt, Dr. Katharina Tigges-Limmer, Dr. Denise Lenski, Dr. Jennifer Kennel.

Foto: SHG-Kliniken Völklingen/Harald Kiefer

Zusammenhänge zwischen psychischen Krankheiten und Herzerkrankungen standen im Mittelpunkt des Symposiums zum Thema Psychokardiologie im Herzzentrum Saar der SHG-Kliniken Völklingen. „Namhafte Referenten aus Deutschland und der Schweiz stellten neueste Erkenntnisse aus dem noch jungen Gebiet an der Schnittstelle zwischen Herz und Psyche vor“, sagt SHG-Sprecher Fred Eric Schmitt. Rund 80 Teilnehmer, Kardiologen, Psychotherapeuten, Psychiater, Internisten und Allgemeinärzte, waren zu Gast. Darüber, wie Herzerkrankungen mit Ängsten, Depressionen, posttraumatischen Belastungsstörungen und Stress verbunden sind, sprach Professorin Ingrid Kindermann (Universitätskliniken Homburg). Umgekehrt, so Kindermann, können aber Stress und psychische Erkrankungen auch das Entstehen von Herzerkrankungen begünstigen. Die medizinische Psychologin Dr. Katharina Tigges-Limmer (Herz- und Diabeteszentrum Ruhruniversität Bad Oeynhausen) zeigte Gesprächstechniken, sogenannte Hypno-Interventionen, zum Angstabbau in Herzchirurgie und Kardiologie. Sie erklärte, wie durch gezielte Formulierungen die Heilung unterstützt werden kann.

Professor Volker Köllner (Psychosomatik am Rehazentrum Seehof) zeigte Zusammenhänge zwischen Herzerkrankungen und traumatischen Erlebnissen und beschrieb das Bild der posttraumatischen Belastungsstörung nach Herzerkrankungen und Operationen.

Dass das Krankheitsbild des „gebrochenen Herzens“ („Broken-Heart-Syndrom“) auch schon bei Neugeborenen festgestellt wurde, berichtete Professor Christian Templin (Leiter Kardiologie des Universitätsspitals Zürich). Er hat mit seinem Team etwa 4000 weltweit aufgetretene Fälle der auch „Tintenfischfallen-Syndrom“ genannten Erkrankung in einem Register zusammengefasst, an dem auch das Herzzentrum Saar beteiligt ist. Dadurch hoffe man, Diagnose und Therapie der relativ seltenen Erkrankung zu verbessern. Ein weiteres Thema war, wie die psychokardiologischen Patientenversorgung am Herzzentrum gemeinsam mit der Abteilung für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie funktioniert.

Die Leiterin der Psychokardiologie, Dr. Irene Özbek, nahm die Zuhörer anhand einiger Beispiele mit in den praktischen Alltag. Psychiatrie-Chefärztin Dr. Jennifer Kennel stellte Medikamente zur antidepressiven Behandlung vor. Dr. Denise Lenski gab einen Überblick über die psychotherapeutische Versorgung in der niedergelassenen Praxis.

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