Seltenes Insekt aus südlichen Ländern in Völklingen gefunden

Heidstock. Seit etwa zwei Tagen hat Werner Schön vom Völklinger Heidstock einen Mitbewohner im Wohnzimmer, nämlich eine männliche Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Das Insekt wurde zufällig im Keller eines Wohnhauses in der Umgebung gefunden

 Die auf dem Völklinger Heidstock gefundene Gottesanbeterin - ein Insekt aus der Familie der Fangschrecken, dem es in unseren Breiten normalerweise zu kalt ist - scheint hier regelrecht vor der Kamera zu posieren. Foto: Becker & Bredel

Die auf dem Völklinger Heidstock gefundene Gottesanbeterin - ein Insekt aus der Familie der Fangschrecken, dem es in unseren Breiten normalerweise zu kalt ist - scheint hier regelrecht vor der Kamera zu posieren. Foto: Becker & Bredel

Heidstock. Seit etwa zwei Tagen hat Werner Schön vom Völklinger Heidstock einen Mitbewohner im Wohnzimmer, nämlich eine männliche Gottesanbeterin (Mantis religiosa). Das Insekt wurde zufällig im Keller eines Wohnhauses in der Umgebung gefunden. Und da der 60-Jährige im Stadtteil bekannt ist und seit mehr als 40 Jahren Insekten aufnimmt und auch aufpäppelt, brachte man die eigenartige Fangschrecke sofort zu ihm. "Dies ist ein Sensationsfund im Westsaarland, eine Gottesanbeterin wurde hier noch nie gefunden. Normalerweise findet man diese Geschöpfe eher in Asien, Afrika und Australien", sagt Schön. Die Gottesanbeterin verdankt ihren Namen ihrer Lauerstellung, denn ihre beiden Fangarme erinnern an zwei betende Hände. Schön - der übrigens selbst nicht mit aufs Foto wollte - hat eine Erklärung dafür, dass dieses Insekt sich im kühleren Mitteleuropa ansiedelt: "Durch die Klimaerwärmung können Gottesanbeterinnen mittlerweile auch bei uns überleben." Das Tier, so Schöns Beschreibung, sitze den ganzen Tag regungslos da und lauere auf seine Beute, zum Beispiel Fliegen. Es wird 40 bis 75 Millimeter groß, wobei Weibchen deutlich größer sind als Männchen. bub

StichwortDie Delattinia - eine Gruppe ehrenamtlicher Naturforscher, die sich mit Flora und Fauna des Saarlandes befasst - sammelt auch Funde von Gottesanbeterinnen. Kontakt unter Telefon (06874) 182370. red

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort