Schwimmmeister ständig auf dem Posten

Völklingen. Völklinger Freibad, Samstagnachmittag vor genau einer Woche: Leblos liegt der Körper eines fünfjährigen Mädchens auf dem Boden des Schwimmerbeckens. Der zuständige Schwimmmeister zieht das Mädchen an Land, beginnt sofort mit der Wiederbelebung und rettet ihm so das Leben. Laut Polizeiangaben hatte sich das Kind unbemerkt von der Decke der Eltern entfernt und fiel ins Wasser

 Schwimmmeister Magué Koundoul bei seiner regelmäßigen Runde im Völklinger Freibad. Foto: Jenal

Schwimmmeister Magué Koundoul bei seiner regelmäßigen Runde im Völklinger Freibad. Foto: Jenal

 Völklinger DLRG-Mitglieder beim Training. Foto: Melanie Horn

Völklinger DLRG-Mitglieder beim Training. Foto: Melanie Horn

Völklingen. Völklinger Freibad, Samstagnachmittag vor genau einer Woche: Leblos liegt der Körper eines fünfjährigen Mädchens auf dem Boden des Schwimmerbeckens. Der zuständige Schwimmmeister zieht das Mädchen an Land, beginnt sofort mit der Wiederbelebung und rettet ihm so das Leben. Laut Polizeiangaben hatte sich das Kind unbemerkt von der Decke der Eltern entfernt und fiel ins Wasser. Wie sicher ist das Völklinger Freibad? Und welche Möglichkeiten haben Eltern, Unfällen vorzubeugen? Wir haben uns umgesehen.Alle zwei bis drei Minuten geht Magué Koundoul, seit über fünf Jahren Schwimmmeister im Völklinger Freibad, mit aufmerksamem Blick seine Runde um das Schwimmerbecken. "Dabei achte ich vor allem darauf, dass Kinder und Erwachsene, die unsicher im Wasser wirken, ins Nichtschwimmerbecken wechseln", erzählt er. So können oft Gefahrensituationen im Vorfeld verhindert werden. Die Aufteilung des Schwimmerbeckens in zwei Hälften sorgt zudem dafür, dass die zuständige Aufsicht einen besseren Überblick behält. "In der einen Hälfte halten sich die Leute auf, die in Ruhe ihre Bahnen ziehen. Der andere Teil ist gedacht für Schwimmer, die sich einfach im Wasser aufhalten wollen", erklärt Magué Koundoul weiter.Aber nicht nur das Schwimmerbecken birgt Gefahren. Auch im Nichtschwimmerbecken kann es zu Unfällen kommen. Vor allem am Strömungskanal und an der großen Wasserrutsche ist Vorsicht geboten. Doch auch hier ist alles topp organisiert: Immer wenn der Strömungskanal eingeschaltet ist, steht eine Aufsichtsperson daneben. Auch der Auslauf der Rutschen wird besonders bewacht. Mindestens vier Schwimmmeister und Helfer sind bei Hochbetrieb in Völklingen im Einsatz. An den Wochenenden stehen zudem zwei Mitglieder der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) Völklingen ehrenamtlich am Beckenrand. Und zwei Mal im Jahr findet für alle Schwimmmeister eine Fortbildung zwecks Erste-Hilfe-Maßnahmen statt, die vom Kultusministerium organisiert wird.Dennoch: Ein sicheres Schwimmbad und gut ausgebildete Schwimmmeister sind noch lange kein Freifahrtschein. Denn selbst bei noch so großer Wachsamkeit können die Aufsichtskräfte eine verantwortliche Elternaufsicht nicht ersetzen. "Die Gefahr im und am Wasser wird oftmals von den Eltern unterschätzt", erzählt Beate Frey von der DLRG Völklingen. Ein Kleinkind muss im Schwimmbad rundum beaufsichtigt werden. Auch Schwimmhilfen bieten - entgegen mancher Elternmeinung - nur bedingt Sicherheit, da sie immer verloren gehen können.Viele Kinder lernen erst im späteren Alter schwimmen. Dabei gibt es viele Möglichkeiten, Kinder bereits im Kleinkindalter an das Wasser zu gewöhnen. Die DLRG Ludweiler bietet Mutter-Kind-Schwimmkurse an. Das Ziel dabei ist, Kindern im frühen Entwicklungsstadium ein Gefühl für das nasse Element zu geben. Ab dem sechsten Lebensjahr gibt es darüber hinaus bei den meisten DLRG-Ortsgruppen die Möglichkeit, Schwimmkurse zu belegen und schwimmen zu lernen. "Eltern unterschätzen oft die Gefahr am Wasser."Beate Frey, DLRG Völklingen

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