Schüsse am Wildpark

Völklingen · Spaziergänger haben am Völklinger Wildpark Schüsse gehört. Sie wissen zwar, dass Wildpark-Tiere für den Verzehr getötet werden; doch sie sorgen sich. Die Stadtförsterin beruhigt: Schießen sei dort streng geregelt, Sicherheit habe Vorrang.

"Da sind mehrere Schüsse hintereinander gefallen", sagt Dorothee Platz. Die Völklingerin war am Freitag voriger Woche nach längerer Zeit mal wieder im Wildpark Völklingen unterwegs. Bei ihrem Spaziergang bemerkte sie, wie einige Hirsche erlegt und kurze Zeit später in einem Auto abtransportiert wurden. Ihr sei klar, dass manche Tiere getötet werden, um sie danach zu verarbeiten, jedoch: "Die Uhrzeit hat mich etwas stutzig gemacht." Gegen 15 Uhr sei es gewesen, eine ihr bekannte Joggerin habe ihr berichtet, dass sie am Tag vorher zu gleicher Zeit Gleiches erlebt habe.

Es seien jeweils Spaziergänger und auch Frauen mit Kindern unterwegs gewesen. Dass dort geschossen wird, während Familien spazieren gehen, gibt ihr zu denken: "Vielleicht haben die Kinder die Tiere eine Stunde vorher noch gestreichelt." Früher, so ihre Einschätzung, wurden die Tiere noch sehr früh am Morgen oder eher abends geschossen. Und sie mache sich auch Gedanken, ob das Schießen überhaupt sicher und legal gewesen sei.

Selbstverständlich sei es das, erklärt Försterin Verena Lamy, Leiterin des Fachdienstes Forstwirtschaft der Stadt Völklingen . Die Jäger, die dort schießen, benötigten auf jeden Fall eine Genehmigung. Zudem gebe es nur einen Bereich, von dem aus geschossen werden darf. "Damit ein sicherer Kugelfang gegeben ist", so Lamy, muss hinter dem Ziel gewachsener Boden sein, so dass das Geschoss unmittelbar und sicher aufgenommen werden kann und keine Personen gefährdet werden. Darüber hinaus muss beim zuständigen Amt angemeldet werden, was geschossen wird. Wegen der Uhrzeit gebe es keine rechtliche Vorschrift, das hänge vor allem davon ab, wie es zeitlich während der Dienstzeit klappe. Das alles gelte auch für den Wildpark in Ludweiler, der ebenfalls von der Stadt betrieben wird.

Dass die Tiere für den Verzehr geschossen werden, sei bekannt, sagt Lamy. Viele Besucher schätzten es, dass sie wissen, wo Fleisch und Wurst herkämen. Manche kämen sogar zielgerichtet nach den Schüssen, um zu fragen, wann es wieder Wild gebe. Gekauft werden kann zum Beispiel zur Sprechstunde am Forsthaus, donnerstags von 15.30 bis 16.30 Uhr. Die Tiere werden in der Wildkammer nach EU-Norm aufbewahrt und einer amtlichen Fleischbeschau unterzogen. "Das ist eine komplett transparente Geschichte", so Lamy.

Etwas mehr als elf Hektar umfasst das Gelände zwischen Völklingen und Püttlingen. Rund 100 Tiere habe man derzeit, Rot-, Dam- und Sika-Wild. Im Mai kommt der Nachwuchs hinzu, die Brunftzeit beginne im Herbst. Nach ihrem Eindruck sei der Park sehr gut besucht. Wobei Verena Lamy Besucher mit Hunden daran erinnert: "Im Wildpark herrscht Leinenzwang."

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