Schnupperstunde in Sachen Politik

Geislautern · Als Politikerin zum Anfassen entpuppte sich die SPD-Landtagsabgeordndete Margriet Zieder-Ripplinger für die Elftklässler, die sie am Warndtgymnasium besuchte. Fragen zu Europa und zur Tagespolitik standen auf der Agenda.

 Konzentriert lauschen die Schüler des Warndtgymnasiums den Ausführungen von Margriet Zieder-Ripplinger. Im Hintergrund verfolgt Lehrerin Christine Löffler den politischen Diskurs. Foto: Spieldenner

Konzentriert lauschen die Schüler des Warndtgymnasiums den Ausführungen von Margriet Zieder-Ripplinger. Im Hintergrund verfolgt Lehrerin Christine Löffler den politischen Diskurs. Foto: Spieldenner

Foto: Spieldenner

"Ein Politiker gehört noch weniger zu der Kategorie ‚normaler Mensch' als ein Lehrer!", sagt Sozialkunde- und Deutschlehrer Tim Recktenwald vom Warndtgymnasium. Sein Politikkurs der Klassenstufe elf sitzt zusammen mit den anderen Elfern im Kombisaal der Schule, gespannt auf den Besuch, der für Mittwochmorgen angekündigt ist.

"Mein Name ist Margriet Zieder-Ripplinger , und ich freue mich, heute hier bei euch zu sein im Rahmen der Europawoche!", grüßt die Landtagsabgeordnete in die Runde. "Ich habe auch hier am Warndtgymnasium mein Abitur gemacht und meinen Mann kennen und lieben gelernt. Vor zwei Jahren hat auch mein Sohn hier Abi gemacht, ihr seht also, ich war eurer Schule auch sehr verbunden", erzählt Zieder-Ripplinger und hat damit schnell die ganze Aufmerksamkeit der ohnehin interessierten Schüler .

Zieder-Ripplinger berichtet von sich, von ihrem Leben und ihrer Arbeit im Landtag. "Es geht dabei vor allem um die Fragen des alltäglichen Zusammenlebens hier in unserer Grenzregion", erläutert sie. Leicht und locker wirkt sie. Und genau darum geht es: den "Mythos Politiker" zu entzaubern, den Jugendlichen zeigen, dass auch in diesem Metier ganz normale Menschen unterwegs sind.

Konfliktlösungen gesucht

Ganz Ohr sind die Schüler , einige nicken mit den Köpfen, als Zieder-Ripplinger über große europäische Fragen spricht, die im tagesaktuellen Geschehen diskutiert werden müssen. Bankenkrise, ukrainisch-russischer Konflikt, die Flüchtlinge - alles Themen, die mitunter auch Schüler beschäftigen. "Ich möchte jetzt gerne unsere Diskussionsrunde eröffnen, wer macht den Eisbrecher?", fragt die Politikerin. "Wollten Sie schon immer in die Politik?", fragt ein Schüler . "Wie stehen Sie zum TTIP-Abkommen?", will eine Schülerin wissen. Zieder-Ripplinger antwortet auf beide Fragen ausführlich, erklärt. "Wie stehen Sie zum Böhmermann-Gedicht?", die Frage des Schülers zieht ein hörbares Schmunzeln im Raum nach sich. Auch darauf gibt die Landtagsabgeordnete Antwort, ebenso wie auf die Frage nach ihrer Position zur Flüchtlings problematik. Oder wie sie es schafft, die saarländische Politik mit den Belangen der Europäischen Union zu verknüpfen.

Auch Zieder-Ripplinger hat Fragen an die Jugendlichen: "Was wollt ihr nach dem Abi machen?" Antworten kommen zögerlich. "Na, ihr habt ja auch noch ein bisschen Zeit, aber darüber nachdenken solltet ihr schon mal." Zieder-Ripplinger lacht.

Als der Gong ertönt und alle Fragen beantwortet sind, verabschiedet sich die Politikerin. "Es hat Spaß gemacht bei euch." Die Schüler applaudieren und gehen mit dem Gefühl nach Hause, eine "waschechte Politikerin" etwas näher kennengelernt zu haben.

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