Nach einjähriger Pause rotten sich die Jecken am Donnerstagnachmittag wieder vor dem Neuen Rathaus zusammen, um die Verwaltung mit Schimpf und Schande zu verjagen. Die Rosselanos aus Großrosseln unterstützen den Völklinger Verkehrsverein und die kampferprobten Karnevalisten der Hüttenstadt. Beele's, Kreisler und Braddler sind ebenso mit von der Partie wie die Aktionsgemeinschaft Heidstock und "Hoch das Bein".

Wild entschlossen

Die Gelegenheit, den Stadtoberen mal ordentlich die Leviten zu lesen, nutzen die Narren allerdings nicht. Kein Wort zu Fischzucht-Reinfall oder Kaufhof-Ruine. Die wild entschlossenen Belagerer wollen vor allem eins: Die Kohle, die noch im Rathaus gebunkert ist. "Drum fordere mir mit Sturmgebraus, genn uff der Stell denne Zaster raus", rufen die Faasebooze.

Doch Oberbürgermeister Klaus Lorig zeigt sich unbeeindruckt: "Genn Ruh', ich schwätze kään Stuss, sonschd gebt's von uns was uff die Nuss." Wer nicht hören will, muss fühlen. Da sich der Verwaltungschef uneinsichtig zeigt, fahren die Karnevalisten schwerere Geschütze auf. Schnell ist die Konfettikanone in Stellung gebracht. Krawumm!!! Der laute Knall reißt auch die letzten Rathaus-Beamten aus dem Schlaf. Doch viel Lärm um nichts, der Schuss verfehlt das Ziel. Der Umzingelte poltert weiter munter drauflos. "Euer Kampfgeschrei, ihr Narrepack, geht uns kräftig uff de Sack", ruft Musketier Lorig. Ortsvorsteherin Monika Roth steht ihm tapfer zur Seite.

Doch die Angreifer haben ihr Pulver noch nicht verschossen, mit Hilfe eines Rammbocks gelingt es, das Gebäude zu stürmen. Jetzt muss der Verwaltungschef die Waffen strecken. "Do is de Schlüssel, hollen's Geld. Unn schmeißen's in die närrisch Welt", verkündet der Besiegte. Damit haben die Jecken kein Problem, viele Goldtaler fliegen in die jubelnde Menge.

Nach dem erfolgreichen Kampf wird der gefangene Rathauschef zur Fastnachtsparty ins Feuerwehrgerätehaus gekarrt.