1978 begann Melitta Czerwenka-Nagel ihre Laufkarriere. Damals war sie 48 Jahre alt. Beim 28. Sonnwendlauf ging die heute 85-Jährige von der LAG Saarbrücken bei den fünf Kilometern an den Start. Sie absolvierte die idyllische Waldstrecke in einer Zeit von 32:07 Minuten. "Ich hätte gerne eine Dreißiger-Zeit gehabt, aber mit der Steigung war das etwas schwierig", sagte die ambitionierte Läuferin, die mehrere Weltrekorde zwischen 800 und 10 000 Metern hält. Zur Zeit bereitet sie sich auf die Weltmeisterschaften der Senioren im August in Lyon vor. Den von den LTF Köllertal organisierten Volkslauf habe sie heute als Vorbereitung mitgenommen.

Schnellster über die Fünf-Kilometer-Distanz war Jörg Hooß von den LTF Marpingen mit 18:20 Minuten. Bei den Frauen gewann Michelle Thiel (LTF Köllertal) mit 21:32 Minuten.

Eine Besonderheit unter den Volksläufen stellt beim Sonnwendlauf die Zehn-Meilen-Strecke dar. "Um für Abwechslung zu sorgen, beschloss der Verein 2004 die zehn Kilometer in Meilen umzuwandeln. Eine gute Vorbereitung für Halbmarathonläufer", erklärte Petra Behmer, die den 1. Vorsitzenden der Lauftreff-Freunde Karl-Heinz Günther seit 2009 unterstützt. Die 16,09 Kilometer lange, amtlich vermessene Strecke führt kurz über Asphalt, mit einer Steigung von 20 Höhenmetern. Dann geht es etwa vier Kilometer über befestigte Waldwege, bis der Startpunkt an der Hermann-Neuberger-Halle erneut passiert wird. Von dort aus laufen die Teilnehmer weiter über den ehemaligen Bahndamm durch das Köllertal nach Püttlingen und wieder zurück nach Völklingen .

"Die Strecke ist bei den Läufern sehr beliebt, weil sie über insgesamt 13 Kilometer bewaldet und so entsprechend schattig ist", erzählte LTF-Pressewart Bernd Jochum. Diese Meinung teilte Zehn-Meilen-Sieger Jan-Lukas Becker von der LG Region Karlsruhe: "Wenig Asphalt, schön durch den Wald, das hat Spaß gemacht", sagte der Ex-Saarbrücker. Bei den Frauen siegte Karen aus der Fünten vom SV schlau.com Saar 05 Saarbrücken in 1:07:30 Stunden und toppte ihre Siegerzeit aus dem vergangenen Jahr.

Auch die Nachwuchsläufer hatten ihren Spaß beim Sonnwendlauf. Der neunjährige Laurin Wortmann und sein Bruder Hanno waren nach dem zwei Kilometer-Schülerlauf noch putzmunter. "Die Strecke war nicht ganz so einfach, weil ein kleiner Berg drin war, aber es war cool", fand Laurin. Für die Schüler ging es auf einen Rundkurs mit Stadiondurchquerung und einer kurzen Steigung. Für Stimmung an der Strecke sorgten an zwei Stellen Musikvereine: An den Tennisplätzen in Völklingen feuerten die Trommler von Heribert Weiland die Läufer an, am Püttlinger Bahnhof war es der Tambourinverein.