Schaafa Sämpf drückt wieder voll auf die Tube

Völklingen · Seit 17 Jahren geht die Band Schaafa Sämpf auf Tour, am Donnerstagabend war sie in Völklingen zu Gast. Mehr als 800 Zuhörer erlebten eigenwillige Kostüme und Texte zu bekannten Liedmelodien, die bei Schaafa Sämpf eine neue Bedeutung erhalten.

 Schaafa Sämpf, die schönste Boygroup des Saarlandes, rockt die Bühne im Pfarrgarten. Die Kostüme gehören zum Konzept: Sänger Tim Rakete (rechts) kam, wie so oft, als Senftube. Foto: jenal

Schaafa Sämpf, die schönste Boygroup des Saarlandes, rockt die Bühne im Pfarrgarten. Die Kostüme gehören zum Konzept: Sänger Tim Rakete (rechts) kam, wie so oft, als Senftube. Foto: jenal

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Während die fünf Musiker peinlichst genau darauf achten, ihre wahren Namen nicht zu nennen, halten sie mit ihrem Humor nie hinter dem Berg: Sänger Tim Rakete, Gitarrist Doktor Sämpf, Pharao Osiris Os Mo am Bass, der Reiseleiter am Keyboard und der Kaiser Roland auf seinem Porzellan-Thron am Schlagzeug, zusammen besser als Schaafa Sämpf oder des Saarlands schönste Boyband bekannt. Das Rezept: Bekannte Hits einmal kräftig "durch die Sämpfmühle drehen" und dann musikalisch nahe am Original mit eigenen, oft ähnlich klingenden Texten garnieren. So haben sie schon vor langem aus Abbas "Super-Trooper" den "Super-Puper" gemacht.

Dass inzwischen viele Fans diesen und andere Sämpf-Parodien textsicher mitsingen, zeigte sich am Donnerstag im Pfarrgarten. Dort spielte das Quintett im Rahmen der City-Open-Airs vor mehr als 800 gut gelaunten Zuschauern. "Ich bin der Super-Puper, keiner stinkt wie meiner, wie ein faules Ei." Auch jüngere Chart-Erfolge gingen durch die "Sämpfmühle". "Crying in the discotheque" heißt da "Ich war leider Mist im Bett."

Den Völklinger Pfarrgarten mögen die Jungs nach eigener Aussage, zuletzt waren sie vor drei Jahren hier. "Toll, was hier donnerstagsabends abgeht", schwärmt Tim Rakete, wie so oft als Senftube verkleidet. Die Kostüme gehören zum Konzept - auch wenn das sehr schweißtreibend ist. Denn Bewegung ist ein Muss in einer Boyband; und so sind sie ständig am Hüpfen, drehen eine Polonaise über die Bühne oder sausen raus zum Publikum. Aus "Shout, Shout", wird "Schaut, schaut, sehr gut gebaut"; und um das der Damenwelt zu beweisen, posen sie im Quartett, was das Zeug hält. Dass dabei wegen der Choreografie viel Musik einfach nur aus der Technik kommt, stört das Publikum nicht.

Die Hymne auf die Mütter dieser Welt wird dann wieder komplett live gespielt. Das Singen überlässt Gitarrist Doktor Sämpf nach einmaligem Vorsingen dann dem Publikum. Da der Text im Grunde nur aus zwei Zeilen besteht, fällt das fast jedem leicht: "Mutter, das Essen war lecker, es hat mir gut geschmeckt."

Zum rockigen "Wo ist der Doktor" singt sogar Malteser-Männchen Toni auf dem Rand des Pfarrgartenbrunnens mit. Schließlich klingt das immer wiederkehrende "Wo, wo, wo, wo" genau wie sein Gebell. Klar, denn im Original heißt der Titel "Who let the dogs out?" ("Wer hat die Hunde rausgelassen?"). Gerne nehmen sich die Musiker selbst auf die Schippe: "Ihr habt Schaafa Sämpf bestellt, das kostet einen Arsch voll Geld." Und aus "Mendocino" wird "Pornokino".

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Auf einen BlickAm Donnerstag, 16. Juli, gibt es den Rock'n'Roll der 1950er und 60er mit den Gambles. Die City-Open-Airs im Pfarrgarten beginnen donnerstags um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Das Parkhaus in der City hat zu den Open-Airs länger geöffnet, allerdings kostet es Gebühren. al

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