400 Menschen in 250 Autos waren dabei DGB-Kundgebung zum 1. Mai als „Autokino“ in Völklingen

Völklingen · Wegen der Corona-Pandemie hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im Saarland seine Kundgebung zum Tag der Arbeit als „Autokino“ organisiert.

 Autos stehen bei der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftbundes Rheinland-Pfalz / Saarland (DGB) bei einer Auto-Kundgebung auf dem Parkplatz des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

Autos stehen bei der Maikundgebung des Deutschen Gewerkschaftbundes Rheinland-Pfalz / Saarland (DGB) bei einer Auto-Kundgebung auf dem Parkplatz des Weltkulturerbes Völklinger Hütte.

Foto: dpa/Oliver Dietze

Etwa 400 Menschen in 250 Autos seien am Samstag auf einen großen Parkplatz beim Weltkulturerbe Völklinger Hütte gekommen, wie der DGB mitteilte. Gleichzeitig wurde die zentrale Mai-Kundgebung der Gewerkschaft als Livestream auf Facebook und Youtube übertragen.

„Wir haben uns für die hybride Veranstaltungsform entschieden, weil wir wegen der Pandemie nicht gemeinsam auf die Straße gehen können“, sagte ein Gewerkschaftssprecher. Für die Teilnahme an der Auto-Kundgebung musste man sich zuvor anmelden - das Auto durfte nicht verlassen werden. Auf dem Programm standen unter anderem eine Rede des IG Metall-Vorstandsmitglieds Wolfgang Lemb und ein Auftritt des Kabarettisten Fatih Çevikkollu.

In seiner Rede sagte Lemb, dass die Pandemie nur solidarisch bekämpft werden könne. Ein „nationalstaatlicher Impfegoismus“ helfe nicht weiter. Abgeordnete, die sich an der Vermittlung von Masken bereichert hatten, bezeichnete er als „Krisenschmarotzer“, die nicht in den Bundestag gehörten. „Sie sollten die ergaunerten Millionen an den Staat zurückzahlen, wenn sie noch einen Hauch christliches Gewissen haben“, so Lemb.

Der saarländische DGB-Chef Eugen Roth betonte in seiner Rede die Bedeutung des Strukturwandels im Saarland. Das Bundesland sei in schweren Zeiten gefährdet, wenn keine neuen innovativen Ansiedlungen gelingen sollten. Er sprach sich zudem für ein höheres Mindestkurzarbeitergeld unter anderem für Beschäftigte in Gesundheits- und Pflegediensten, im Handel oder in Gastronomie und Hotellerie aus. Außerdem forderte er die Caritas auf, die „Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen nicht weiter zu blockieren“.

Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Solidarität ist Zukunft“. Das bedeute, „dass wir diese Pandemie nur solidarisch meistern können“ und „die große Herausforderung des sozial-ökologischen Umbaus unserer Wirtschaft zur Erreichung der Klimaziele“ nur solidarisch umgesetzt werden könne, teilte der DGB mit. 2020 hatte es zum Tag der Arbeit eine „reine Online-Veranstaltung“ gegeben.

(dpa)
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