Ruf nach Fahrradspuren und Schutzstreifen

Völklingen · Fahrrad-Autobahnen für den Weg zur Arbeit? Darüber wurde jüngst in der Landespolitik diskutiert. Völklinger, die nahezu täglich ihr Fahrrad nutzen, wären schon für kleine Verbesserungen dankbar, haben wir erfahren.

Bei unserer Testfahrt durch die City entdeckten wir Licht und Schatten. Welche Erfahrungen machen Radler, die öfter auf den Völklinger Straßen unterwegs sind und ihren Drahtesel im Alltag nutzen? Helmut Pütz, der Leiter der Stadtbibliothek, radelt fest jeden Tag zur Arbeit ins Alte Rathaus. "Es lässt sich eigentlich ganz gut fahren", sagt er mit Blick auf seine Route. Er kommt von der Röchlinghöhe, im Wald nutzt er den parallel zur Straße angelegten Weg.

Wenn möglich, werden Hauptstraßen gemieden. Lieber nimmt Pütz einen kleinen Umweg in Kauf. In den Nebenstraßen herrscht nicht nur weniger Verkehr, es gibt auch weniger Abgase und Lärm. Und wo gibt es Verbesserungsmöglichkeiten für Radler? Bei der Anbindung der Köllertaltrasse ans Weltkulturerbe sieht Pütz noch Defizite.

Sabine Geiter, Inhaberin des Kulturcafés 8bar am Kolpingplatz, erledigt Einkäufe mit dem Rad. Sie wünscht sich eine Fahrradspur in der City. Karl-Dieter Schorr ist gerne sportlich unterwegs. Wenn er vom Leinpfad zurück auf die Röchlinghöhe fährt, ärgert er sich über Schmutz und Scherben in der Unterführung zwischen Alter Schulstraße und Altem Brühl. "Es wird regelmäßig gereinigt", berichtet der Radler. Aber rücksichtlose Zeitgenossen, so seine Erfahrung, sorgen dort immer wieder für neuen Dreck.

An der Zufahrt zu dieser Unterführung, weiß Radler Hans Holderbaum, wurde der Bordstein inzwischen abgesenkt. "Es hat sich einiges getan", sagt der Vorsitzende der Fahrrad-Projektgruppe des Völklinger Sicherheitsbeirats mit Blick auf die Verbesserungen.

Doch es gibt auch noch viel zu tun. So fordert der Sicherheitsbeirat, die Einbahnstraßen für Radler gegen die Fahrtrichtung freizugeben. Bisher, so Holderbaum, gelte diese Regelung nur in der Wehrdener Grabenstraße. Für die stark befahrene Ludweiler Straße in Geislautern schlägt das Mitglied des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Schutzstreifen vor. Wird kein Radler gefährdet, dürfen die Markierungen von Autos überfahren werden. Die Linie eines Schutzstreifens ist nicht durchgezogen. Hans Holderbaum nimmt auch die Unternehmen in die Pflicht, er wünscht sich bessere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an den Völklinger Geschäften.

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