Römische Bögen sind die Attraktion an der Mosel

Ludweiler · Die Reste eines römischen Aquäduktes sind das Wahrzeichen des Städtchens Ars-sur-Moselle, Partnergemeinde von Völklingen-Ludweiler. Eine Fahrt dorthin lohnt sich.

Ars-sur-Moselle, Partnergemeinde von Völklingen-Ludweiler seit 1973, dürfte geschichtsinteressierten Saarländern bekannt sein. Denn der Ort mit seinen knapp 5000 Einwohnern, etwa 13 Kilometer südwestlich von Metz gelegen, hat ein berühmtes Wahrzeichen, die Überreste eines römischen Aquäduktes. Seinen Namen könnte der Ort den gut erhaltenen Bögen (französisch "arches") an der Mosel verdanken. Sie sind Teile des römischen Aquäduktes, das Quellwasser von Gorze über eine 24 Kilometer lange Strecke in das antike Divodurum, das heutige Metz, führte.

Bis zu einem Hang südlich des Ortes Ars-sur-Moselle verlief die Leitung unterirdisch, der Tunnelmund ist noch erhalten. Dort trat das Wasser aus, wurde in einem Reinigungs- und Verteilerbecken aufgefangen und musste dann über die Mosel geführt werden. Dafür baute man zu Beginn des 2. Jahrhunderts eine etwa 25 Meter hohe und 1120 Meter lange Brücke, die das Wasser in zwei Leitungen über die Mosel von Ars-sur-Moselle nach Jouy-aux-Arches geleitet hat.

Das Wasser lief auf der Brücke in zwei abgedeckten Kanälen. Die Mosel ist an dieser Stelle breit und verzweigt, die Brücke musste daher sehr lang sein. Die Reste des Bauwerks sind bis heute monumental und beeindruckend. Von dieser ehemaligen Brücke, die in zwei Bogenreihen übereinander gebaut war, sind auf der linken Moselseite von Ars-sur-Moselle noch sieben bis 18 Meter hohe Bögen und zehn Pfeiler erhalten. Auf der rechten Moselseite sind in dem Ort Jouy-aux-Arches sogar noch 16 zusammenhängende Bögen der Brücke zu sehen. Sie gilt als das größte römische Bauwerk in Lothringen und ist nach der Pont du Gard die am besten erhaltene Brücke im Norden des einstigen römischen Imperiums.

Ob die noch erhaltenen Bögen aber tatsächlich die Namensgeber des Ortes waren, ist heute umstritten. Denn der Name Ars-sur-Moselle stammt eventuell von dem römischen Wort "Arsis" ab, auf Deutsch Felsvorsprung. Tatsächlich baute das römische Militär ein Lager auf dem Platz der heutigen Kirche Saint-Martin. Von dort aus konnten die Soldaten die Sklaven beim Bau des Aquäduktes gut überwachen. Diese Anhöhe, die dem Ort bereits zur Römerzeit den Namen "Villa d'Ars" eingebracht hat, könnte der wahre Namensgeber des Ortes sein.

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