Röchling überrennt das Schlusslicht

Völklingen · Der SV Röchling Völklingen hat die Erwartungen erfüllt. In der ersten Hälfte tat sich der Oberligist gegen den Tabellenletzten SG Betzdorf zwar schwer, drehte aber in der zweiten Halbzeit auf und gewann mit 6:2 (1:0).

 Pascal Stelletta (links) macht's mit Köpfchen: Nach einer Vorlage von Andelo Srzentic netzt er zum 1:0 ein. Foto: Ruppenthal

Pascal Stelletta (links) macht's mit Köpfchen: Nach einer Vorlage von Andelo Srzentic netzt er zum 1:0 ein. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Mit einem 6:2 (1:0) über das Schlusslicht SG Betzdorf hat der SV Röchling Völklingen seine Erfolgsserie in der Fußball-Oberliga auf acht Spiele ohne Niederlage ausgedehnt. 312 Zuschauer sahen am Samstag eine eindrucksvolle Anfangsphase. Vom Anpfiff weg berannte Völklingen mit hohem Tempo das Gästetor und ging in der 9. Minute in Führung: Yannick Nonnweiler tankte sich durch, wurde an der Strafraumlinie gefoult. Saki Noutsos schoss den Freistoß, Gäste-Torwart Philipp Klappert wehrte reaktionsschnell zur Seite ab. Andelo Srzentic hob den Ball vors Tor und Pascal Stelletta nickte aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Wenig später hätte Nonnweiler auf 2:0 erhöhen können, doch einen Blitzangriff über Noutsos und Artur Schneider hämmerte er aus vollem Lauf nur an die Lattenunterkante (15.).

Danach stellte Völklingen das Fußballspielen vorübergehend ein, ließ die Gäste zu Torchancen kommen. Die Beste davon vereitelte Völklingens Torwart Sebastian Buhl, der einen Gewaltschuss von Sebastian Zimmermann mit einer Glanzparade über die Latte drehte (39.). Auch die zweite Halbzeit begann Völklingen schläfrig und hatte in der 51. Minute Riesenglück: Zimmermann schlenzte einen Freistoß aus 45 Metern in den Strafraum. Der Ball setzte kurz vor Buhl auf, der reagierte blitzschnell, riss die Hände hoch, konnte die Kugel aber nicht festhalten. Max Ermert wollte abstauben, doch Buhl wehrte den Schuss aus nur zwei Metern mit der Brust ab.

Diese Schrecksekunde und ein erneuter Lattenkracher von Nonnweiler (52.) weckten Völklingen aus der Lethargie auf. Zunächst erkämpfte sich Sammer Mozain in der eigenen Hälfte einen Ball und startete ein unwiderstehliches Solo durch die Reihen der Betzdorfer. Er schüttelte die Abwehrspieler ab wie überreife Äpfel, ging in den Strafraum, legte quer, und Stelletta schob zum 2:0 ein (55.). Dann überrollte Srzentic zwei Mal die Betzdorfer Defensive: In der 58. Minute schloss er seinen Blitzangriff mit einem harten Flachschuss zum 3:0 ab, und in der 62. Minute hämmerte er den Ball in den Winkel zum 4:0. Und als Michael Ogrodniczek nach einer Ecke von Noutsos eine Kopfballverlängerung von Vedran Ivankovic zum 5:0 unter die Latte knallte (74.), drohte den Gästen ein Debakel. Zumal Völklingen durch den eingewechselten Xavier Novic weitere gute Chancen hatte.

In den letzten Minuten jedoch stellte Völklingen sein furioses Angriffsspiel wieder ein und wurde bestraft: Zimmermann verkürzte mit zwei Schlenzern in den Winkel auf 2:5 (81., 86.). Einige Zuschauer auf der Tribüne murrten, einer forderte sogar die Auswechselung des überragenden Noutsos, weil er beim 2:5 einen Ball vertändelt hatte. "Das ist Schwachsinn, so über Saki zu meckern. Nach dem 5:0 war die Luft raus. Da muss man nicht solche Sprüche bringen", verteidigte Nonnweiler seinen Spielmacher.

Auch die Fans waren am Ende wieder zufrieden, denn Novic krönte seinen starken Kurzauftritt mit dem 6:2 (89.). "Das war heute eine undankbare Aufgabe, jeder hat einen Sieg von uns erwartet. In der ersten Hälfte haben wir uns schwer getan, aber mit der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden. Bei den zwei Gegentoren sollten wir nicht das Haar in der Suppe suchen. Wir haben jetzt 18 Punkte aus den letzten acht Spielen geholt und eine gute Plattform geschaffen für die anstehenden schweren Aufgaben", sagte Trainer Günter Erhardt.

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